Greuth: Vom Hummer zur Currywurst

24.7.2015, 17:24 Uhr

Der hübsch im Grünen, fast etwas versteckt liegende Greuther Keller am Ortsrand von Vestenbergsgreuth sei mehr eine Freizeitanlage, sagt Brendel, der den Keller seit 2014 gepachtet hat. Direkt hinter den Bierbänken liegt die Sommerrodelbahn. Eine Tour macht nicht nur Kindern (allein ab acht Jahren), sondern auch älteren Semestern großen Spaß. Am meisten Betrieb sei natürlich in den Ferien oder kurz davor, da kommen viele Familien mit Kindern, Schulklassen und Kindergartengruppen. Wer es etwas wilder liebt, der kann die benachbarte Snowtubing-Anlage in einem dicken Reifen hinunter düsen (allein ab 13 Jahren). Beschaulicher geht es an der Minigolfanlage zu.

Wer eine Pause braucht, der rastet dann auf dem Bierkeller: Hier hat man von den rund 400 Sitzplätzen einen herrlichen Blick auf Felder und Wälder. Der Platz ist schön mit Granit gepflastert und bietet dank großer Sonnenschirme und ab dem späten Nachmittag angenehmen Schatten.

Und wenn es zu heiß wird, sorgt Uwe Brendel für Abkühlung: aus einem alten Lüftungsmotor hat er eine Wasserkanone gebastelt, die kühles Wasser über den Platz sprüht.

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Auf der überdachten Bühne spielt hin und wieder Live-Musik: Am Freitag, 7. August, zum Beispiel spielt eine Rockband aus Würzburg: „Sound 2 Soak“ hat Lieder von zztop über Toto bis zu ACDC im Programm. Der Abend sei daher eher für die jüngere Generation gedacht. „Wir wollen mal ausprobieren, ob das ankommt“, sagt Brendel.

Eine Spezialität des Kellers sind frisch gegrillte Makrelen. Immer mittwochs wendet der Chef und ausgebildete Küchenmeister die Fische persönlich auf dem Holzkohlenfeuer. „Da kann ich keinen anderen ran lassen, das mach ich selbst. Schließlich weiß ich, wie das geht.“

Dann rückt er langsam mit seiner Geschichte heraus. Der 44-Jährige, der aus Markt Taschendorf stammt, hat Koch gelernt und war zehn Jahre lang weltweit auf Tour. Im Deidesheimer Hof in der Pfalz, ein Fünf-Sterne-Restaurant, hat er als Küchenchef schon viele bekannte Persönlichkeiten, wie den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl oder die Fürstenfamilie aus Monaco, bekocht.

„Aber schreiben sie das nicht, sonst denken die Leute, sie kriegen hier keine fränkische Brotzeit oder Schnitzel“, fürchtet er mehr halb ernst. Das gibt es selbstverständlich genauso wie Currywurst und Pommes, daneben aber auch feine Salate – und eben Makrelen und Sonntags bietet er mittags sogar fränkische Braten an. „Ich mach alles – vom Hummer bis zur Currywurst“, schmunzelt er. 1997 hat es den Sternekoch in die Heimat zurückgezogen. Hier hat er 1999 seine Catering-Firma gegründet, die nach wie vor sein Hauptstandbein ist. „Den Keller mach ich mehr so nebenbei.“ Dabei helfen ihm – je nach Andrang – zwei bis vier Mitarbeiter und seine Frau Carmen, die für den Bierkeller auch wunderbare Kuchen bäckt.

Gruppen können den Greuther Keller auch komplett buchen, da ist Uwe Brendel flexibel: „Ich mach alles: Veranstaltungen von zwei bis 40 000 Leute“, sagt er und grinst. Einmal habe er ein Raver-Festival mit Essen versorgt, erzählt er. Das sei schon spannend gewesen. Aber auf dem Greuther Keller hätten höchstens rund 400 Leute Platz.

Ausgeschenkt wird übrigens Bier – Pils, Helles, Schwarzbier, Hefeweizen – von der Brauerei Loscher aus Münchsteinach, die auch sämtliche nicht alkoholische Getränke vom Wasser bis zu ihrem berühmten Club Mate-Getränk liefert.

Dann hat Uwe Brendel keine Zeit mehr: Er muss endlich den Grill anwerfen, in spätestens einer halben Stunde wollen die ersten Kunden eine frisch gegrillte Makrele.

Der Greuther Keller in Vestenbergsgreuth, Dutendorfer Straße 24, ist von April bis zum zweiten Wochenende im Oktober Montag bis Freitag von 16 bis (je nach Wetter) 22 Uhr geöffnet, Samstag und Sonntag sowie in den bayerischen Ferien von 11 bis 22 Uhr. Mehr Informationen, auch zu den Öffnungszeiten der Rodelbahn und der Snowtubing-Anlage, im Internet unter www.greuther-keller.de