Höchstadt weiht neue Kläranlage ein

14.4.2018, 05:58 Uhr

"Hier handelt es sich bei dieser Kläranlage um ein energieeffizientes, hochmodernes und vor allem auch vorzeigbares Objekt", meinte der Chefplaner, Michael Miller aus Nürnberg.

Der Bau der neuen Anlage, in die auch Abwasser aus Lonnerstadt und Gremsdorf eingeleitet werden, wurde notwendig, da die alte Kläranlage an der Großen Bauerngasse mit Baujahr 1970 nicht mehr dem Stand der Dinge entsprach.

1994 erster Neubau

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Im ersten Bauabschnitt, erläuterte der Planer, habe man 1994 mit dem Betriebsgebäude und dem biologischen Anlagenteil begonnen. Von 2013 bis 2016 errichteten rund 30 Spezialfirmen das Mechanikgebäude und die Schlammbehandlung, sprich den großen Turm.

Im September 2014 schon konnten Bürgermeister Gerald Brehm, Bauamtsleiter Jürgen Ganzmann und der Chef der Kläranlage, Abwassermeister Klaus Düthorn mit seinen derzeit sieben Mitarbeitern, zum Richtfest laden.

In Betrieb gegangen ist man mit dem neuen Klärwerk bereits 2015, wobei natürlich bis dato noch viele Kleinarbeiten anstanden, schließlich sei eine für den Laien kaum verständliche, hochkomplexe Technik verbaut worden, so Miller.

Man habe, erläuterte Bürgermeister Brehm, gut zehn Millionen Euro investiert, um letztlich mit den brandneuen Reinigungsstufen einen maßgeblichen Beitrag für den Umwelt- und Gewässerschutz zu liefern.

Außerdem produziere die Anlage zwei Drittel des eigenen Energiebedarfs durch Kraft-Wärme-Kopplung selbst. "Langfristig wollen wir hier völlig energieautark werden", so Brehm, der auch die beiden Bürgermeister Norbert Walter aus Gremsdorf und Stefan Himpel aus Lonnerstadt bei der Feierstunde begrüßte.

Beide Kommunen der Verwaltungsgemeinschaft Höchstadt beteiligen sich auch als Miteinleiter an den Kosten; Gremsdorf laut Walter mit rund 800 000 Euro, Lonnerstadt laut Himpel mit 750 000 Euro.

Einmalige Bescheide

Die beiden Kommunen haben diese Gelder nicht im Umlageverfahren amortisiert, sondern einmalige Bescheide erlassen. Höchstadt hingegen, welches freilich die finanzielle Hauptlast trägt, habe auf einmalige Beiträge verzichtet, sondern den Investitionsbetrag über die fortlaufenden Abwassergebühren finanziert.

Mit einer Anlage auf dem neuesten technischen Entwicklungsstand, mit modernsten Reinigungsstufen und einer integrierten Schlammfaulung sei Höchstadt als Mittelzentrum dadurch auch ein bisschen vorbildlich, meinte Gerald Brehm, der sich freute, da die Anlage reibungslos laufe.

Hinsichtlich einiger Zahlen erläuterte Michael Miller letztlich noch, dass während der Bauzeit 13 000 Kubikmeter Erdbewegungen stattfanden, dass rund 350 Tonnen Stahl verbaut wurden und dass das Beckenvolumen 13 500 Kubikmeter betrage, und dass sogar eine Photovoltaikanlage realisiert werden konnte.

Feier im "Aischblick"

Dann ging es nach der kirchlichen Weihe ab zum nicht weit entfernt gelegenen Restaurant "Aischblick", um zu speisen. "Bei diesen Dimensionen ersparen wir uns ausnahmsweise das sonst übliche Leberkäs-Brötla", schmunzelte Gerald Brehm.