Hubmann-Areal: Anwohner finden Umbaupläne „unterirdisch“

21.11.2013, 14:30 Uhr

Von einer Bürgerinitiative könne — noch — keine Rede sein, betonten Klemens Fink, Hans Urban und Peter Hildel im Beisein von Gleichgesinnten beim Treff in der Kantine der Kleingartenkolonie an der Bamberger Straße.

Die lärmgeplagten Anwohner befürchten nämlich bei einer Realisierung des städtebaulichen Planungskonzeptes nicht nur während der jahrelangen Umbaumaßnahmen ein verstärkteres Verkehrsaufkommen, sondern auch danach, wenn unterirdisch einmal wesentlich mehr Stellplätze zur Verfügung stehen als derzeit „oberirdisch“.

„Es gibt wichtigere Projekte als eine Tiefgarage, zumal hier Millionen verbaut werden, muss das sein?“ Die Anwohner wollen sich damit keineswegs abfinden, denn die Hintere Gasse ist an zwei Stellen ein Nadelöhr: dort, wo sie in die Reytherstraße übergeht und in westlicher Richtung vor der Einmündung in die Würzburger Straße. Zusätzliche Staus, Abgase und noch mehr Lärm wären die Folge.

Schon jetzt, so Hans Urban, habe er zu Spitzenzeiten 30 Fahrzeuge pro Minute gezählt. Das seien 1800 Pkw in der Stunde. Bei mehr Stellplätzen als den bereits vorhandenen würden sich bei den Ein-/Ausfahrten in die Tiefgarage ebenfalls Staus bilden mit den bekannten negativen Auswirkungen beim Stop-and-Go.

Als Hauptproblem wurde ausgemacht, dass es in Sachen Verkehr kein vernünftiges Konzept gebe. „Wir müssen doch wissen, was auf uns zukommt und wie sich die Situation hinterher darstellt.“

Angst ist mit im Spiel

Da spiele eine gewisse Angst schon eine Rolle, hieß es. Enttäuscht waren nicht wenige darüber, dass sich außer den SPD-Stadträten Gotthard Lohmaier und Konrad Eitel keine anderen Ratsmitglieder um die Belange der Anwohner gekümmert hätten.

Mit dieser Situation wolle man sich nicht abfinden, allerdings sei man aber bereit, mit den Planern zusammenzuarbeiten, wurde betont. Und die Teilnehmer an der Zusammenkunft unterstrichen auch, dass sie einer Weiterentwicklung der Stadt nicht im Wege stehen wollen. Natürlich gehen die Meinungen etwas auseinander, was aber nicht heißen soll, man ziehe nicht an einem Strang.

Peter Hildel beispielsweise spricht sich dafür aus, „alles so zu belassen, wie es ist“ und warf die Frage in den Raum, ob das alte Konsumgebäude vielleicht denkmalgeschützt sei. Anderen wiederum, dazu zählen auch Birgit und Fritz Jentsch, erscheint die geplante Baumasse als „viel zu hoch und mächtig“. Befürchtet wird, dass in der relativ engen Hinteren Gasse künftig „weniger Licht durchkommt“ schon aufgrund der Bauhöhe.

Klemens Fink brachte alles auf einen Punkt: Die Vorbereitung sei nicht ausgegoren. Vermisst wird ein Masterplan hinsichtlich der Bebauung und ein schlüssiges Verkehrskonzept. Dazu zählten auch Einbahn-Regelungen.

Die Bedenken der Bürger beziehen übrigens auch die Zukunft des Vereinshauses („Ein Fass ohne Boden“) mit ein, das ja ebenfalls zu dem gesamten Komplex zählt. Hier spricht man sich dafür aus, andere Standorte ins Visier zu nehmen.

Erinnert wurde beispielsweise an das zu schaffende Gewerbegebiet „Westlich der Bamberger Straße“, wo das Landratsamt vorgesehen war oder an den Praktiker-Markt, der nach der Schließung ein geeigneter Standort für eine Stadthalle sein könnte.

Der bestehende Vereinshaus-Komplex könnte dann umgebaut werden und zur Rathauserweiterung dienen. Dies hätte zur Folge, dass die geplanten Gebäude auf dem Hubmannparkplatz deutlich niedriger auszufallen bräuchten. LEO HILDEL

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