Lonnerstadt: Neun Hektar für Betriebe?

2.8.2016, 19:43 Uhr

Der Anstoß für die neuen Gewerbeflächen am Ortsende kam von Herbert Krafft. Wie berichtet will der Unternehmer drei Lagerhallen auf eigenem Grund errichten, gelegen zwischen Feuerwehrhaus und Kreisstraße. Dafür brachte der Gemeinderat am Montag die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung des Bebauungsplanes auf den Weg. Als man im Rathaus von den Plänen erfahren hatte, reifte die Idee, ein altes Vorhaben aus der Schublade zu ziehen: Gleich daneben, auf der anderen Seite der Kreisstraße, sind 5,5 Hektar seit Jahrzehnten als Gewerbegebiet ausgewiesen.

Auf Synergieeffekte hoffen

Die Umsetzung, sprich Grundstückskauf und Erschließung, scheiterten bislang am Geld, wie Bürgermeister unserer Zeitung wissen ließ. Wenn nun Krafft sein Gelände erschließt — auf eigene Kosten, wie am Ratstisch betont wurde — könnte sich die Gemeinde mit anhängen. Der Bürgermeister setzt dabei auf Synergieeffekte. Darüber hinaus hofft er auf staatliche Hilfe, weil Lonnerstadt hinsichtlich seiner Entwicklung als Kommune mit besonderem Handlungsbedarf eingestuft sei.

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Das geplante Gewerbegebiet „Edelgraben I“ würde von einer Stichstraße mit Wendekreis erschlossen. Die Parzellen würden je nach Bedarf der potenziellen Käufer zugeschnitten, so Himpel. Im Zug der Erschließungen würde die Kreisstraße auf Höhe der Zufahrt verbreitert. Es müssten Linksabbiegespuren eingebaut werden, hat das Gemeindeoberhaupt im Landratsamt erfahren.

Käufer sucht die Gemeinde auch für ein rund 3000 Quadratmeter großes Grundstück in der Flurstraße, direkt oberhalb des ehemaligen Fitnessstudios. Es könnten dort sowohl Gewerbe- als auch Wohnbauten realisiert werden. Auch eine Mischnutzung wäre möglich. Gewerbeflächen wären ab 40 Euro pro Quadratmeter zu haben, für Wohnflächen setzte der Gemeinderat mindestens 100 Euro an. Feste Preise gelten ab sofort für Grundstücke im Baugebiet „Alter Sportplatz“, II. Bauabschnitt. Mit Erschließung kostet der Quadratmeter 128 Euro.

Sichere Kalkulationsgrundlagen gibt es jetzt auch beim Abwasser: 30 Cent mehr pro Quadratmeter Grundstücksfläche und ein Plus von 1,92 Euro bei der Geschossfläche werden als Verbesserungsbeitrag für die Sanierung der Höchstadter Kläranlage fällig. Der Gemeinderat hat sich dazu entschieden, den gemeindlichen Baukostenzuschuss in Form eines einmaligen Beitrags zu erheben.

Die Beitrags- und die Gebührensatzung wird in diesem Sinn geändert, das heißt insgesamt werden jetzt bei Neuerschließungen 2,13 Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche und 11,52 Euro für die Geschossfläche fällig. Insgesamt trägt die Gemeinde Lonnerstadt mit 750 000 Euro zum Umbau der Höchstadter Kläranlage bei. Sämtliche Ortsteile leiten ihr Abwasser dorthin.

Behandelt wurde in der Sitzung außerdem die 19. Änderung des Regionalplanes der Region Nürnberg in Sachen Windkraft. Das Vorranggebiet WK 36, zwischen Lonnerstadt, Mühlhausen, Wachenroth und Höchstadt gelegen, wird im gemeindefreien Waldgebiet Birkach erweitert. Dort sind zwei Windräder geplant. Sitz der Betreibergesellschaft wird Lonnerstadt sein, freuten sich die Gemeinderäte. Damit kann die Gewerbesteuer in die Marktgemeinde fließen.