Miriam Müller schafft das Triple

9.6.2015, 17:47 Uhr

Burghausen war zusammen mit Altötting der Austragungsort für das Bayerische Landesturnfest. In dessen Rahmen wurden bei Traumwetter auch die bayerischen Meisterschaften in den Turnerischen Mehrkämpfen ausgetragen, zu denen Trainer Peter Müller von der TSH acht Damen und einen jungen Mann angemeldet hatte.

Der Wettkampf ging von 8 bis fast 19 Uhr und forderte den Turnerinnen, aber auch von den Trainern und Kampfrichtern bei fast tropischen Temperaturen alles ab.

Miriam Müller musste in ihrer Wettkampfklasse der Damen im Alter von 18 und 19 Jahren einen Achtkampf bestehend aus den vier Turngeräten sowie vier leichtathletische Disziplinen absolvieren. Es begann in der Turnhalle, wo es in olympischer Reihenfolge an die Geräte ging. Ein sehr schöner Sprung mit einer halben Schraube einwärts in der ersten und einer halben auswärts in der zweiten Flugphase brachten ihr 12,35 Punkte und die zweithöchste Wertung ein.

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Am Stufenbarren, der beim Einturnen noch super klappte, lief es nicht ganz so flüssig. Dennoch kam sie auf 11,60 Punkte, was wiederum die zweithöchste Bewertung bedeutete. Es folgte der gefürchtete Schwebebalken, wo alle ihre Konkurrentinnen Absteiger in Kauf nehmen mussten. Miriam Müller blieb mit nur ein paar kleinen Wacklern oben und schaffte auch die schwierige akrobatische Verbindung aus Bogengang rückwärts mit anschließender Rolle vorwärts erstaunlich sicher. Mit 11,45 Punkten konnte sie sich hier schon leicht absetzen. Auch am Boden war sie mit 12,65 Punkten deutlich die Beste.

Damit ging sie mit einem guten Vorsprung ins Stadion. Mit 14,22s war sie die Schnellste über die 100m. Im Weitsprung kam sie auf 4,42m und büßte wie beim Schleuderball (30,74m) und Kugelstoßen (7,73m) einige Punkte ein. Dennoch reichte es am Ende knapp, in Führung zu bleiben. Mit 84,771 Punkten war die Freude über den erneuten Titel riesengroß.

Nahezu perfekt

Einen nahezu perfekten Wettkampf bestritt Chiara Ebner beim Sechskampf. Hier ging es im Stadion mit dem Weitsprung los, bei dem sie mit 4,61m eine neue persönliche Bestleistung aufstellte und als Zweite ihrer Altersklasse mit vielen Punkten belohnt wurde. Beim anschließenden 75m-Sprint (11,07) war sie eine der Schnellsten und auch beim Kugelstoßen konnte sie mit 6,32m überzeugen.

Beim Turnen legte sie mit einem bombastischen Sprung los und wurde mit der höchsten Wertung von 12,90 Punkten für ihre Power und Spannung belohnt. Weiter ging es mit einer perfekten Stufenbarrenübung, bei der ihr lediglich 0,6 Punkte abgezogen wurden. Sie turnte ihre Übung sauber, flüssig und mit viel Schwung, wofür sie am Ende 13,20 Punkte und damit die einzige Wertung über 13 des gesamten Wettkampftages erhielt.

Auch am Boden überzeugte Chiara Ebner mit einer sauberen Übung und schwierigen Teilen wie Vorwärts- und Rückwärtssalto und erhielt 12,00 Punkte. Am Ende landete sie nur 0,228 Punkte hinter der Siegerin und 0,009 hinter der Zweiten mit 64,173 Punkte auf dem dritten Rang von insgesamt 33 Teilnehmerinnen.

In der gleichen Altersklasse starteten auch Helena Schwägerl und Carlotta Rörig. Erstgenannte landete dank guten Leistungen in allen Disziplinen mit 59,718 Punkten im vorderen Mittelfeld auf Platz 14. Ihre Vereinskameradin musste am Barren einen Sturz hinnehmen und verlor deshalb einige Punkte, auch beim Kugelstoßen ist mit 4,21m noch Potential nach oben. Mit stabilen Leistungen in den anderen Disziplinen landete sie am Ende auf Rang 28.

Bei den Jahrgängen 2000 und 2001 absolvierte Lena Völkl ihren ersten Turnerischen Mehrkampf. Bei den leichtathletischen Disziplinen hielt sie sich trotz wenig Training davor im guten Mittelfeld, lediglich im Kugelstoßen blieb sie unter ihren Möglichkeiten und büßte einige Punkte ein. Beim Turnen konnte Lena vor allem am Sprung glänzen und zeigte auch an den anderen Geräten schöne Übungen. Am Ende wurde sie mit 58,936 Punkten gute Elfte von insgesamt 22 Starterinnen.

Auch der eigentliche Herzogenauracher Leichtathlet André Zahl startete dieses Jahr bei den Turnerischen Mehrkämpfen zum ersten Mal. Dafür, dass er erst ein halbes Jahr die turnerischen Disziplinen trainiert, schlug er sich unter den Spezialisten wacker und wurde letztlich mit 76,247 Punkten Achter.

Bei den Zehn-und Elfjährigen, der jüngsten Altersklasse dieses Wettkampfs, war die TSH mit drei Mädchen vertreten. Sie blieben stets konzentriert und erlaubten sich keinen großen Patzer, lediglich beim Ballwurf wäre noch ein bisschen mehr drin gewesen.

Knapp am Podest vorbei

Emilie Endlich war eine der jüngsten Starterinnen und verpasste nach super Leistungen in allen Disziplinen das Treppchen um 0,5 Punkte nur knapp und landete mit 57,639 Punkten auf dem tollen vierten Platz. Lena Brauburger zeigte eine wunderschöne Barrenübung und kam mit 56,490 Punkten auf den guten siebten Rang von insgesamt 14 Starterinnen. Auch Fiona Joschko (13.) machte einen guten Wettkampf und sprang das erste Mal alleine über den Sprungtisch.

Der Kurztrip mit viel Spaß, lustigen Abenden und einem gelungenen Wettkampftag mit super Ergebnissen wurde am Sonntag noch mit einem halben Tag am See abgerundet. Dort durften sich die Turnerinnen, Kampfrichter Heike Ebner und Martina Schwägerl, Betreuer und Cheftrainer Peter Müller noch ein bisschen erholen, bevor es am Montag dann wieder weiter geht mit dem Training und den Vorbereitungen für den nächsten Wettkampf am 5. Juli.