„Treffpunkt Regenbogen“ öffnet für demenzkranke Gäste

13.11.2014, 16:14 Uhr

13 Absolventen hat die Mitarbeiterin des ASB am Mittwochabend das Zertifikat über 40 Fortbildungseinheiten übergeben — und Pfarrerin Maria Reichel reichte je eine Rose dazu. Nach Jahren ausschließlich weiblichen Personals waren in diesem Lehrgang auch zwei Männer. Ein Segen, sagte die Kursleiterin, für männliche Demenzkranke.

Die Absolventen der Schulung haben Basiswissen über die Seelenkrankheiten erhalten, die alte Menschen häufig befallen. Sie wurden mit der Situation pflegender Angehöriger vertraut gemacht, die nervenaufreibend sein kann, wenn nicht ab und zu Auszeiten von der Pflege-Anspannung genommen werden können.

Genau diese Auszeiten wollen die frisch zertifizierten Helfer auch anbieten, Demenzkranke regelmäßig — z. B. ein Mal in der Woche — betreuen und beschäftigen, damit die Angehörigen „mal raus kommen“, so Rosi Schmitt. Die Helferinnen und Helfer sind „buchbar“. Die Kosten belaufen sich auf 9,60 Euro die Stunde und können als Betreuungsleistung bei der Pflegekasse geltend gemacht werden. Eine Möglichkeit, die laut Rosi Schmitt immer noch zu wenige pflegende Angehörige nutzen.

Werbung
Werbung

Natürlich haben die Helfer/Innen Methoden der Betreuung und Beschäftigung gelernt, Basiswissen in Pflege erworben und auch gelernt, wie man mit Menschen kommuniziert, die unter Demenz leiden.

Diese Einzelbetreuung will man mit einem wöchentlichen Gruppenangebot ergänzen. „Treffpunkt Regenbogen“ wird die Betreuungsgruppe für Menschen mit Demenz heißen. Sie wird sich im Veit-vom-Berg-Haus der evangelischen Kirchengemeinde treffen, das einen barrierefrei zugänglichen Raum nebst Küche im Erdgeschoss dafür hat. Die Pfarrerin hat ihn zur Verfügung gestellt, als die Initiatorin der Gruppe, Margret Teibach, ihr ihre Idee vortrug.

Der Treffpunkt Regenbogen wird jeden Donnerstag von 10 bis 15 Uhr offen sein — nicht jedoch an Feiertagen. Träger ist der ASB, mit Renate Volkmar steht neben den geschulten Ehrenamtlichen eine Fachkraft zur Betreuung bereit.

Ein Tag im Treffpunkt wird für die demenzkranken Gäste mit einer Gesprächsrunde über Themen begonnen, die den Betroffenen möglichst zugänglich sind. Angeboten werden weiter zum Beispiel vertraute Spiele oder die Beschäftigung mit vertrauten Gegenständen, die oft Erinnerungen auslösen und zum Gespräch anregen, das laut Rosi Schmitt meist erstaunlich gut funktioniert, auch wenn es inhaltlich von Außenstehenden kaum nachvollziehbar ist. Gemeinsames Kochen und Singen gehören zum Programm.