Viele gute Ideen für Herzogenaurachs Zukunft

18.10.2018, 06:56 Uhr

"Wir sind im Landeanflug", freut sich German Hacker. Nach der Vorstellung des ISEK im Planungsausschuss fand gestern noch das zweite öffentliche Forum statt. Sind dessen Ergebnisse dann eingearbeitet, kann der Stadtrat am 29. November das Konzept endgültig beschließen. Und dann geht es ans Umsetzen der vorgeschlagenen Maßnahmen.

Hacker macht allerdings in der Ausschusssitzung deutlich, dass es sich um einen Prozess "über Jahrzehnte hinweg" handeln werde. Nicht umsonst hat das ISEK den Zusatz "Herzogenaurach 2030plus". Man betrachte ja nur den Ist-Zustand und was man angehen könnte, der Entwicklungsprozess an sich werde freilich nie zu Ende sein. "Eine Stadt entwickelt sich immer weiter."

Was Curd Blank (SPD) wichtig ist: dass das Konzept nicht irgendwann in der Schublade landet. "Das soll eine Roadmap für längere Zeit sein, auch nachfolgende Stadtrats-Generationen sollen darauf noch zugreifen." Genau so sei es gedacht, betont Hacker und legt allen Bürgern die Lektüre nahe. Das Konzept mit 181 Seiten ist online auf der Homepage der Stadt abrufbar. "Es lohnt sich", so German Hacker.

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Das ISEK erläutern Christiane Kornhaß und Andreas Paul vom "Büro für urbane Projekte". Die Resonanz sei enorm gewesen, freuen sich die Experten. Denn beim öffentlichen Forum und dem "Ideen-Amt" konnte sich jeder interessierte Bürger beteiligen. "Wir wollten wissen, was den Leuten vor Ort am wichtigsten ist", so Paul.

Klebezettel und Fähnchen

Da gab es Klebezettel an Plakatwänden, Flyer zum Ausfüllen und ein Stadt-Modell, das man mit Fähnchen bestücken konnte. "An die 700 Ideen sind da zusammengekommen." Manche allerdings auch mehrfach; ein Kino zum Beispiel sei oft genannt worden. Ebenso bezahlbarer Wohnraum oder mehr Begegnungsplätze und Grünflächen.

Alle Ideen lassen sich fünf Fachteilen zuordnen: Wohnen und Siedlungsentwicklung, Wirtschaft, Handel und Tourismus, Mobilität und technische Infrastruktur, Freiflächen, Klima und Umwelt sowie Soziales, Bildung, Kultur, Sport und Freizeit.

Für jedes dieser übergeordneten Ziele wurde ein Maßnahmenbündel erarbeitet. Einiges sei ja auch bereits umgesetzt oder in Planung, merkt Sandra Wüstner (SPD) an; so etwa die Umgestaltung des Aurach-Ufers.

Übereinstimmend meinen die Stadträte, es sei richtig, die Dinge mal von außen zu betrachten. "Auch die Bürger sollten die Stadt im Ganzen als allgemeinen Lebensraum im Blick haben", findet Retta Müller-Schimmel (Grüne) und betont: "Jetzt haben wir ein Papier, mit dem wir anfangen können zu gestalten." Auf die Verwirklichung freut sich auch Renate Schroff (SPD). Einzig die Frage "Wer soll das begleiten?" treibt Bernhard Schwab (CSU) um. Vielleicht erfordere das ja eine zusätzliche halbe Stelle.