ICE-Streckenausbau hat Folgen für die Region

14.11.2013, 07:52 Uhr

Unverblümt spricht Andreas Schulz, Abteilungsleiter Planung bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), von einer „Fehlentscheidung eines früheren Bundesverkehrsministers“. Er verschweigt den Namen, doch es wird wohl Wolfgang Tiefensee (SPD) gemeint gewesen sein, der 2009 verkündete, dass die ICE-Neubaustrecke zwischen Bamberg und Erfurt schon im Jahr 2017 fertiggestellt werden soll.

Was gut klingt, hat Folgen, die bis in das Nürnberger S-Bahnnetz hineinwirken. Denn weil der komplette S-Bahn-Ausbau bis Bamberg bis dahin nicht zu schaffen ist, wird bis Ende 2018 eine Art Ringtausch unter den Linien des S-Bahnnetzes erfolgen. Darüber informierte BEG-Planer Schulz gestern die Kommunalpolitiker im Zweckverband Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN).

Demnach wird 2018 folgendes passieren: die S-Bahnlinie 1, die heute zwischen Bamberg und Hartmannshof verkehrt, wird dann zwischen Bamberg und Neumarkt fahren; die S-Bahnlinie 2 (Roth–Altdorf), fährt künftig zwischen Roth und Hartmannshof; die S3 (Nürnberg–Neumarkt), verbindet dann Altdorf mit Nürnberg; die S4 (Nürnberg–Ansbach, künftig bis Dombühl) und die künftige S5 (Nürnberg–Allersberg) bleiben davon unberührt.



Dass der Ringtausch nötig wird, liegt laut Schulz daran, dass der ICE künftig zwischen Nürnberg und Berlin um eineinhalb Stunden schneller als heute verkehren wird. Folge: Er wird dann nicht mehr, wie heute, zur halben Stunde in Nürnberg ankommen, sondern zur vollen. Dafür muss der Regionalverkehr bis hin zur S-Bahn neu getaktet werden. Und bei alledem ist noch immer nicht klar, ob auf der S-Bahnstrecke zwischen Fürth und Erlangen der von der Bahn geplante „Verschwenk“ ins Knoblauchsland überhaupt kommt. Wie mehrfach berichtet, ist die Stadt Fürth dagegen. Beide Parteien beharken sich vor Gericht.