Misshandlungen in Bayernkaserne: Ermittlungen in vier Fällen

17.10.2014, 18:21 Uhr

Die Flüchtlinge in der Bayernkaserne demonstrierten bereits vor einiger Zeit für eine besseren Unterbringung. Nun sollen vier von ihnen misshandelt worden sein. © dpa

Bei den übrigen Fällen geht es um zwei Männer, die nach Streitereien geschlagen und getreten worden sein sollen. „Die Polizei hat die Ermittlungen in allen Fällen aufgenommen“, erklärte das Polizeipräsidium am Freitag.

Die Regierung von Oberbayern - die für die Verwaltung der überfüllten Unterkunft zuständig ist - hat eine eigene Untersuchung eingeleitet. Sofern sich die Vorwürfe bestätigen, will die Regierung Konsequenzen ziehen. „Wenn es Verfehlungen gibt, gehen wir auf den Wachdienst zu“, sagte ein Sprecher. „Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst.“

Die Regierung von Oberbayern geht aber nicht davon aus, dass es in der Bayernkaserne ähnlich gravierende Vorfälle wie in Nordrhein-Westfalen gab. Dort hatten Wachleute in einer Unterkunft in der Kleinstadt Burbach ein „Separationszimmer“ eingerichtet, in dem sie Asylbewerber systematisch misshandelt haben sollen. Einer der mutmaßlichen Täter ist Markus H., ein Wachmann der Sicherheitsfirma aus Nürnberg.

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Die Firmenleitung steht am Pranger und versucht die ungeheuerlichen Vorgänge mit allgemeiner Überforderung zu erklären. Zu guter Letzt wurde bekannt, dass H. zuvor vom Nürnberger Ordnungsamt die "Zuverlässigkeit" schriftlich attestiert bekam. Die Die Bescheinigung für Markus H. wurde mittlerweile allerdings vom Ordnungsamt widerrufen.

In der zweiten großen bayerischen Erstaufnahmeeinrichtung in Zirndorf hat es nach Angaben der Regierung von Mittelfranken bislang keine derartigen Vorwürfe gegeben.