NSU-Prozess: Richter drängt auf Ende der Beweisaufnahme

1.12.2016, 15:37 Uhr

Seit dem 6. Mai 2013 zieht sich der NSU-Prozess bereits. © dpa

Damit sei das "Ende der Beweisaufnahme in Sicht", sagte Rechtsanwalt Max Behnke, einer der Nebenklage-Anwälte. Götzl kündigte außerdem an, der psychiatrische Sachverständige solle am 20. und 21. Dezember sein Gutachten über die Angeklagte Beate Zschäpe erstatten. Das psychiatrische Gutachten steht üblicherweise am Ende der Beweisaufnahme. In einer Vorabfassung hatte der Sachverständige Zschäpes Schuldfähigkeit festgestellt.

Einer der Pflichtverteidiger Zschäpes, Wolfgang Heer, verlangte einen späteren Termin für das Gutachten des Psychiaters, um "externe fachkundige Unterstützung" für eine Gegenmeinung zu organisieren. Die Verteidiger des mitangeklagten mutmaßlichen Terrorhelfers Ralf Wohlleben kündigten darüber hinaus an, sie würden in den nächsten Tagen noch weitere Beweisanträge stellen.

Am Donnerstag kommender Woche soll Zschäpe im NSU-Prozess Fragen des Gerichts über das 2001 verschwundene Mädchen Peggy beantworten. Der Termin sei mit Zschäpes Verteidiger Mathias Grasel vereinbart. Grasel hatte schon gesagt, dass Zschäpe nicht persönlich sprechen, sondern ein Anwalt ihre Antworten verlesen werde.

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Der NSU-Prozess läuft seit dem 6. Mai 2013. Donnerstag war der 326. Verhandlungstag. Zschäpe ist in dem Verfahren als Mittäterin für die zehn Morde des "Nationalsozialistischen Untergrunds" angeklagt. Neun dieser Taten waren laut Anklage fremdenfeindlich motiviert.