Anwalt: Diebstahl im Germanischen war ungeplant

22.7.2014, 15:29 Uhr

Nachts drangen die beiden Beschuldigten wohl nahezu ungestört in das Germanische Nationalmuseum ein. © Stefan Hippel

Nachts drangen die beiden Beschuldigten wohl nahezu ungestört in das Germanische Nationalmuseum ein. © Nolde Stiftung Seebüll

Sein Mandant, ein Student der Theaterwissenschaft, habe das GNM vor der Tat noch nie betreten und das Haus für eine folkloristische Ausstellung gehalten, so Rechtsanwalt Robert Reitzenstein. Es werde sich nachweisen lassen, dass es sich um einen ungeplanten Diebstahl unter Alkoholeinwirkung gehandelt habe, sagt der Verteidiger laut Medienberichten. Die jungen Männer sollen 0,72 bzw. 1,4 Promille Alkohol im Blut gehabt haben.

Die Staatsanwaltschaft hat unterdessen die Laptops und die Mobiltelefone der beiden 22 bzw. 23 Jahre alten Männer beschlagnahmen lassen. Bei den Untersuchungen geht es um die Frage, ob sich die Beschuldigten im Vorfeld Informationen über das GNM sowie dessen Kunstsammlung via Internet oder Mail bzw. SMS besorgt hatten.

Anwalt Reitzenstein zufolge wollen die jungen Männer auf dem Weg von der WM-Party im Stadtzentrum am GNM vorbeigekommen sein. Angesichts der Baugerüste an dem Gebäude hätten sie die Idee gehabt, Nürnberg von oben zu betrachten, und seien hinaufgeklettert, heißt es in Medienberichten.

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Nur: Die späteren Gemälde-Diebe lösten gegen 4.30 Uhr die Alarmanlage des GNM aus. Der Autokorso und die anderen Feierlichkeiten zum Final-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft waren zu diesem Zeitpunkt schon etwa eine Stunde zu Ende.