Beschwerde wegen zu großem Hort - kein Bedarf in Erlenstegen

23.5.2015, 08:00 Uhr

Derzeit sind die Kinder während der Mittagsbetreuung in diesen Containern untergebracht. © Günter Distler

"Der Bedarf an Hortplätzen hier im Nürnberger Osten ist nicht so groß wie im Süden der Stadt", sagt Jens Fischer, der Vorstandvorsitzende des Förderverein der Grimmschule. Dieser kümmert sich vor allem um die Mittagsbetreuung. Die ist auf drei Standorte verteilt - ein alte Villa, die Fischer an die Stadt vermietet, Container auf dem Schulhof und Räume der Gemeinde St. Jobst. Insgesamt werden 185 Kinder betreut. Ideal sei der jetzige Zustand nicht, sagt Fischer. Die Mittagsbetreuung sei aber auch nur eine Übergangslösung. Doch dass die Stadt einen sechsgruppigen Hort plant, hält er für völlig überdimensioniert. Zwei oder drei Gruppen, also eine Betreuung für maximal 75 Hortkinder, sind aus Fischers Sicht völlig ausreichend.

In Erlenstegen gäbe es keinen derart großen Bedarf an Hortplätzen, wie zurzeit geplant, sagt der Elternbeirat. © Günter Distler

Er betreibt auch die private Aqua-Kita mit Standorten in Mögeldorf und Erlenstegen. Auf seiner Homepage kündigt Fischer bereits an, das er auch einen künftigen Hort der Grimmschule übernehmen würde. "Erste Planungen für 50 bis 75 Hortplätze" hätten begonnen, schreibt er dort. Doch dies entspricht keineswegs den Tatsachen, denn das Jugendamt hält trotz des Widerspruchs des Fördervereinsvorsitzenden und auch aus Teilen des Elternbeirats an dem Plan fest, in Erlenstegen einen sechsgruppigen Hort für 150 Kinder zu bauen. "Daran wird sich nichts ändern", betont Georg Reif vom Jugendamt. Dass er lediglich die Mittagsbetreung, an der er mitverdient, am Leben erhalten und deshalb den geplanten Hort kleiner haben möchte, bestreitet Fischer. Er orientiere sich allein am Bedarf in Erlenstegen. Reif erklärt jedoch, dass eine Umfrage unter Eltern ergeben habe, dass es durchaus eine Nachfrage nach Hortplätzen gibt.

Gebaut wird der Hort ohnehin frühestens 2017, derzeit führt die Stadttocher wbg kommunal die ersten Planungen durch. Der Hort könnte in einen Neubau auf dem Pausenhof einziehen. Dafür wurden bereits die Bäume auf dem Pausenhof begutachtet - fünf müssen wahrscheinlich gefällt werden. Eltern und Lehrer waren alarmiert und verfassten gleich einen geharrnischten Brief an die Presse, um Fällungen zu verhindern. Der Brief ging allerdings dann doch nicht raus und die stellvertretende Schulleiterin Sabine Schöler bemüht sich jetzt darum, etwas den Wind aus der Sache zu nehmen. Derzeit liefen ja erst Vorplanungen, sagt sie. Abwarten laute erst mal die Devise.

Werbung
Werbung