Ganz nah am großen Vorbild

4.5.2015, 15:06 Uhr

Die Sinnhaftigkeit von Coverbands, - also Bands, die die Musik bekannter Gruppen nachspielen - darf mit Fug und Recht bezweifelt werden. Wäre es nicht viel interessanter, wenn die Musiker ihre Energie in etwas wirklich Eigenständiges investieren? Doch letztlich ist das eine müßige Diskussion, denn der Bedarf ist zweifellos da. Trotz des für eine Coverband recht gesalzenen Eintrittspreises von 25 Euro ist der „Hirsch“ ordentlich besucht.

Die Argumente liegen auf der Hand: Das Nürnberger AC/DC-Konzert war in Windeseile ausverkauft. Die allermeisten Zuschauer werden die Band bei einem solchen Event aber nur aus weiter Ferne sehen. Das Konzert einer Coverband in einem mittelgroßen Club ist da eben eine offenbar gerne in Anspruch genommene Dienstleistung für den Rock-Kunden.

Ironischerweise lässt sich die These, dass ein eigener musikalischer Ansatz doch mehr Sinn machen würde, bei AM/FM gleich bestens überprüfen. Denn unter dem Namen „AM/FM ROXX“ spielen sie im Vorprogramm eigenes Material. Und das begeistert nur mäßig. Geboten wird durchschnittlicher Hardrock, ebenfalls auf den Spuren von „AC/DC“. Die Stimmung bleibt gedämpft. Das soll sich beim Hauptprogramm, der „AC/DC-Show“, dann ändern. Das Covern scheint den Jungs eben doch viel mehr im Blut zu liegen. Sänger Jabbsy „Brian“ Bär gelingt es, die Reibeisen-Stimme des originalen Sängers Brian Johnson bestens zu imitieren. Und der fetzige Gitarrensound kommt den Vorbildern ebenfalls sehr nahe.

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Es werden an dem Abend auch zwei Karten für das Konzert am 8. Mai auf dem Zeppelinfeld verlost. So ganz mag das Gefühl, dass man doch lieber die originale Band gesehen hätte, nicht erlöschen. Aber das ist in einem Club von der Größe des „Hirsch“ natürlich ohnehin völlig utopisch.