Gelber Himmel, verdreckte Autos: So wirkte sich der Sahara-Staub in der Region aus

7.2.2021, 20:26 Uhr

Staub aus der Sahara hat in Teilen Bayerns den Himmel in ein trübes Licht getaucht. "Wenn man in München rausschaut zum Beispiel, sieht es leicht gelb-rötlich aus", sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Samstag. fiel das Naturschauspiel den Usern von nordbayern.de ins Auge. Zahlreiche Bilder erreichten unsere Redaktion.

Grund für die außergewöhnliche Färbung war laut DWD ein Tiefdruckgebiet über Südwesteuropa: Die entstandenen Winde transportierten Staub aus der Wüste über das Mittelmeer direkt nach Deutschland. Bayern war dem Sprecher zufolge besonders von den Auswirkungen betroffen. Doch auch in Baden-Württemberg war das Spektakel zu sehen. So war die Landeshauptstadt Stuttgart stundenlang in gelbes Licht gehüllt.

Sand auch über Spanien und Frankreich

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Auch außerhalb Deutschlands sorgte der Staub für Aufregung. Vom Nordosten Spaniens über Lyon und die Côte d'Azur bis in den Süden Deutschlands war der Himmel am Samstag in trübes, gelbes Licht getaucht.

"Menschen von überall her riefen an. Manche wollten wissen, ob das der Weltuntergang ist", sagte ein Sprecher des DWD.

Über der Stadt Lyon hing ein besonders trübes Licht, in manchen Regionen war der Schnee gelb eingefärbt. Mancherorts war der Himmel eher rosa. Ein Wind aus dem Süden habe Sand aus der Sahara nach Frankreich getragen, klärte die Präfektur der Region Auvergne Rhône Alpes über das Wetterphänomen auf.

Der Saharastaub ließ auch Millionen von Spaniern im Osten und Nordosten des Landes staunen. Schon am frühen Morgen bedeckte eine dünne gelbrötliche Schicht Gehwege und Straßen, Autos und Balkone. Betroffen waren unter anderem die Regionen Valencia, Balearen mit der Urlaubsinsel Mallorca, Katalonien und Aragonien. In den Mittelmeer-Städten Alicante und Valencia gingen nach Medienberichten Tausende von Menschen auf die Straße, um Fotos zu machen oder ein bisschen Wüstenstaub aufzusammeln und nach Hause zu tragen.

"Blutregen" wird das Wetterphänomen genannt, weil es normalerweise von Niederschlägen begleitet wird. Diesmal war es aber (seltener) trockener Staub. Und sehr viel davon. So viel Saharastaub sei das letzte Mal in Spanien 2018 vom Himmel gefallen, sagte Wetterexperte Jorge Olcina der Zeitung Información.