Gepäck-Chaos an deutschen Airports: Nürnberg hebt sich ab

Rund zehn Prozent mehr Gepäckbeschwerden hat die Berliner Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr 2016 verzeichnet. Die Zahl der Fälle sei um rund 90 auf insgesamt knapp 960 Fälle gestiegen, teilte der Leiter der Stelle, Edgar Isermann, mit.

Der Albrecht Dürer Airport in Nürnberg setzt sich von diesem Trend ab. Nach Auskunft des Flughafens hat sich die Situation in Franken sogar etwas verbessert. Gemessen wird der Gepäckverlust dort als Index. Dieser habe 2015 bei 0,019 Prozent gelegen, was gerundet zwei Gepäckstücken von 10.000 entspreche. Im vergangenen Jahr lag der Wert nur noch bei 0,017 Prozent. Berücksichtigt werden bei dieser Zahl jedoch nur Koffer und Taschen, die in Nürnberg von Passagieren eingecheckt werden und nicht im gleichen Flieger transportiert werden wie der Fluggast.

Europa häufiger von Problemen betroffen

Zuständig für die Gepäckabfertigung ist in Nürnberg die Flughafen-Tochtergesellschaft AirPart. Nach Angaben eines Flughafen-Sprechers fällt bei den Fluggesellschaften keine dadurch auf, dass es bei ihr besonders häufig Probleme mit Koffern und Taschen gebe.

Im weltweiten Vergleich kommt es in Europa unterdessen besonders häufig zu Problemen, so eine Studie des belgischen Lufttransport-IT-Unternehmens Sita. Grund dafür sei nicht zuletzt die hohe Zahl an umsteigenden Passagieren an Drehkreuzen, hieß es in der Untersuchung.