Hand zerfetzt: Erste Zeugen nach Böller-Attacke in Nürnberg

23.12.2015, 16:22 Uhr

Es hätten sich mehrere Personen gemeldet, die die Tat im Nürnberger Stadtteil Steinbühl beobachtet hätten, berichtete ein Lka-Sprecher am Mittwoch. Nach ersten Vernehmungen gehen die Ermittler nicht von einem rechtsradikalen Hintergrund aus. "Wir ermitteln zwar in alle Richtungen. Aber die Tendenz geht nicht dahin", sagte der Lka-Sprecher. Einzelheiten wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen aber nicht nennen.

Untersuchungen hätten ergeben, dass die Unbekannten bei ihrer Tat einen in Deutschland verbotenen Böller benutzt hatten. "Ein in Deutschland zugelassener Silvesterkracher hätte nie solche schweren Verletzungen verursacht, wie das hier der Fall war", sagte der Sprecher. Woher der Böller stammte, sei noch nicht klar.

Ein Unbekannter hat am Montagabend den Böller in das Lokal geworfen und dadurch den türkischen Wirt schwer verletzt. Seine Hand wurde nach Lka-Angaben regelrecht zerfetzt. Der 59-Jährige hatte gemeinsam mit Gästen im Gastraum seines Lokals "Österreicher Hof" gesessen, als der oder die Täter die Tür aufgerissen und den Böller in den Raum geworfen hätten. Der Wirt habe noch versucht, den Böller wieder aus dem Gefahrenbereich zu werfen. Doch er detonierte in seiner Hand. Der Wirt sei noch immer nicht vernehmungsfähig, hieß es.

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