Markus Söder: "Ich mache gern Wahlkampf"

26.9.2018, 14:18 Uhr

Markus Söder, 51, ist in Nürnberg geboren und in Schweinau aufgewachsen. Nach dem Abitur am Dürer-Gymnasium studierte er Rechtswissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo er 1998 promoviert wurde. 1983 trat er in die CSU ein. Seit 1994 ist er Mitglied des bayerischen Landtages. Nach seiner Zeit als CSU-Generalsekretär war er zunächst bayerischer Europa-, später Umwelt- und schließlich Finanzminister. Seit März dieses Jahres ist Söder bayerischer Ministerpräsident. © Harald Munzinger

Warum sind Sie Politiker geworden?

Markus Söder: Weil ich etwas verändern will, weil ich etwas bewegen will und weil ich möchte, dass die Welt ein Stückchen besser wird. Der Wöhrder See ist ein ganz gutes Beispiel dafür. Aus einem alten Tümpel ein ganz modernes innerstädtisches Gewässer zu machen – da kann man sehen, was Politik erreichen kann.

An welcher Stelle brennt es in Ihrem Stimmkreis am meisten?

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Söder: Der Nürnberger Osten ist insgesamt ein guter Stimmkreis, der für mich aber neu ist. Die große Herausforderung bleibt, die Lebenssituation für alle besser zu machen. Wir haben mit Pflege- und Familiengeld bewusst den Akzent gesetzt, dass nicht nur eine innerstädtische Veränderung wie beim Wöhrder See stattfindet, sondern dass Senioren mehr Möglichkeiten haben, ihre Pflege zu gestalten, und Kinder und Familien mehr Unterstützung bekommen. Mit Pflege- und Familiengeld leisten wir einen großen Beitrag. Es gibt sehr viele, die auch im Stimmkreis Ost davon profitieren.

Was werden Sie ändern, wenn Sie bayerischer Ministerpräsident bleiben?

Söder: Das Wichtigste ist, Nürnberg weiter zu stärken. Ich möchte, dass Nürnberg immer stärker an München heranrückt und wir den Aufholprozess weiter vorantreiben. Deswegen ist die Umsetzung der Technischen Universität mit 5000 Studenten und einer Investition von einer Milliarde Euro eines der wichtigsten Projekte und eine nie dagewesene Nürnberger Stärkung.

Ihr Rezept gegen den Wahlkampfstress?

Söder: Ich mache gern Wahlkampf, und das seit vielen Jahren. Es gibt mir einen besonderen Schub, weil man viele Begegnungen hat. Bei den Menschen zu sein und ihre Meinungen zu hören, das hat mir schon immer gefallen. Wenn man Zuspruch bekommt – ich habe immer sehr große Veranstaltungen – merkt man auch, wie die Leute auf einen zugehen und sich freuen, dass Politiker da sind, die etwas erreichen und verbessern wollen. Ich versuche nach wie vor, Sport zu treiben, vernünftig zu essen und ordentlich zu schlafen. Außerdem gilt bei mir: never Alkohol. Das einzige Vergnügen ist eine Cola Light.

Was hat Sie zuletzt in der Landespolitik am meisten geärgert?

Söder: Die SPD mit dem Familiengeld, weil ich es so schade finde, dass sie den Schwächsten die Unterstützung verweigert. Wir müssen alles tun, um unseren Familien und Kindern zu helfen. Dass die SPD der Meinung ist, Hartz-IV-Kinder sollen das Familiengeld nicht bekommen, aber gleichzeitig im Bundesrat blockiert, dass wir illegale Kindergeldtransfers nach Osteuropa verhindern, das habe ich nicht verstanden. Am meisten ärgert mich aber die neue Rolle der AfD, die seit Chemnitz eine andere ist. Das ist keine Protestpartei, diese Partei hat einen festen Plan. Sie marschiert Seit an Seit mit NPD, Hooligans und Pegida. Die AfD fördert nun bei uns freien Waffenzugang für alle. Man stelle sich vor: Milizen und freie Waffen auch in Nürnberg in den Stadtteilen. Das will ich auf keinen Fall.

Und jetzt bitte noch Ihre persönliche Botschaft an die Wähler auf
diesem  Post-it:

Markus Söder, 51, ist in Nürnberg geboren und in Schweinau aufgewachsen. Nach dem Abitur am Dürer-Gymnasium studierte er Rechtswissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo er 1998 promoviert wurde. 1983 trat er in die CSU ein. Seit 1994 ist er Mitglied des bayerischen Landtages. Nach seiner Zeit als CSU-Generalsekretär war er zunächst bayerischer Europa-, später Umwelt- und schließlich Finanzminister. Seit März dieses Jahres ist Söder bayerischer Ministerpräsident.