Mehr grüne Flächen: So soll der "Parking Day" helfen

21.9.2018, 19:01 Uhr

Der Musiker Yogo Pausch gibt mit seiner Trommel den Takt vor. Auf dem Egidienberg stehen tragbare "Geh-Fahrzeuge" mit den Abmessungen eines Pkw. Aktivisten "parkten" die Holz-Konstruktionen später aus und rangierten damit auf dem steil abfallenden Berg herum. © Foto: Eduard Weigert

Der "Parking Day" wird seit 2005 begangen, um das Bewusstsein für den öffentlichen Raum in den Innenstädten zu schärfen. Schauplatz Egidienberg: Auf der Pflasterwüste will der Verkehrsclub Deutschland (VCD) seine Ideen für den Platz erläutern: "Mehr Grün braucht man hier und vielleicht einen Brunnen", meint Bernd Baudler vom VCD Nürnberg. Bei dem Gefälle würde sich auch ein Wasserspiel anbieten. So eine sprudelnde, quirlige Attraktion hat schon etwas Belebendes.

Das hätte die tote Steinwüste am Egidienberg auch nötig. Wobei nicht jeder Platz zur Halligalli-Zone verkommen muss, aber ein bisschen mehr Attraktivität könnte dem steil abfallenden Areal vor dem Pellerhaus nicht schaden. Das Echo auf die VCD-Aktion fällt allerdings mickrig aus, nur wenige Interessierte sind gekommen.

"Der Platz ist eben noch nicht so sehr im öffentlichen Bewusstsein", meint Baudler. Wobei: Im Stadtrat wurde schon einmal auf Antrag der CSU über die Fläche diskutiert, Hochschüler haben Nutzungskonzepte entworfen. Passiert ist bisher: nichts.

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70.000 öffentliche Stellplätze

Der zweite Schauplatz des "Parking Day", die Lorenzer Straße, ist am Nachmittag für den Verkehr gesperrt. Dort wollen Baureferent Daniel Ulrich und seine Mitarbeiter optisch klarmachen, wie viel Platz Autos im Stadtgebiet schlucken.

"Innerhalb des Rings gibt es 70.000 öffentliche Stellplätze", erklärt Ulrich, "das sind 120 Hektar, also die Fläche der gesamten Altstadt." Wenn man davon ausgeht, dass ein Pkw pro Tag etwa 30 Minuten genutzt wird, bleiben 23,5 Stunden, an denen er den Stellplatz blockiert. Wie viel weniger Platz Fußgänger beanspruchen, soll ein zwölf Meter langer VAG-Bus mit 50 Fahrgästen verdeutlichen. Wenn diese in Autos untergebracht wären, so würde sich dagegen eine 190 Meter lange Autoschlange ergeben.