Neue Konzerthalle in Nürnberg: Naturschützer machen mobil

7.10.2020, 19:33 Uhr

Auf dem bisherigen Parkplatz der Meistersingerhalle soll die neue Konzert- und Veranstaltungshalle errichtet werden. Für dieses Großprojekt müssen der Bebauungsplan und der Flächennutzungsplan geändert werden.   © Oliver Acker

Dass für den Bau der neuen Halle auf dem Parkplatz im Westen der Meistersingerhalle 82 zum Teil sehr alte Bäume fallen sollen, stößt den Umweltschützern bekanntlich sauer auf.

Aktuell sind Bagger aufgefahren, die eine Wendeschleife an der Münchener Straße installieren sollen. Der BN mutmaßt, damit versuche die Stadt schon vor einem formellen Beschluss für das Großprojekt Tatsachen zu schaffen.

Auch eine Petition auf www.openpetition.de gegen den Standort und den ebenfalls geplanten Hotel-Neubau an der Ausfallstraße ist seit kurzem online. Der Bund Naturschutz fürchtet, dass bei den kommenden Haushaltsberatungen "Nägel mit Köpfen für das Projekt" gemacht werden, dessen Finanzierung noch gar nicht geklärt ist.

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Sind die Bäume morsch?

Dass die Stadt die Vitalität der Baumriesen inzwischen teilweise infrage stellt ("Bei einigen Bäumen ist kurz- bis mittelfristig eine Abgängigkeit zu erwarten"), weil sie auf versiegelten Flächen stehen, irritiert die BN-Akteure.



Solche Vorwände kenne man sonst nur von privaten Bauträgern, denen Bäume im Wege stünden. "Dieser Argumentation folgend, könnte man im Stadtgebiet bedenkenlos die Hälfte des Baumbestandes im Bereich versiegelter Flächen beseitigen", schreibt Oliver Schneider, der stellvertretende Vorsitzende des BN, in dem offenen Brief. BN-Chef Otto Heimbucher hatte als CSU-Stadtrat mit der Mehrheit den Finger für den Standort gehoben.

Im Baureferat hat der BN-Brief bereits Unmut ausgelöst. Die Bauarbeiten hätten rein gar nichts mit der Konzerthalle zu tun, Bäume würden dabei nicht gefällt, betont Baureferent Daniel Ulrich.