"Reichsbürger"-Haus in Georgensgmünd versteigert

20.2.2018, 14:23 Uhr

Ein 33-Jähriger hat den Zuschlag für das Haus des sogenannten Reichsbürgers aus Georgensgmünd bekommen. Laut eigener Aussage möchte er das Anwesen selbst bewohnen. © Gsaenger

Bei einem Polizeieinsatz im Oktober 2016 wurde in dem Haus ein Polizist bei einem Schusswechsel tödlich getroffen, zwei seiner Kollegen wurden verletzt. Ein Jahr später verurteilte das Landgericht Nürnberg-Fürth den Besitzer des Anwesens unter anderem wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Wolfgang P., der von den Medien auch als "Reichsbürger von Georgensgmünd" bezeichnet wurde, hat gegen das Urteil mittlerweile das Rechtsmittel der Revison eingelegt.

Das Einfamilienhaus mit sechs Zimmern und einer Wohnfläche von knapp 150 Quadratmetern stand seit der Tat leer und unter Zwangsverwaltung. Nun wurde das Objekt versteigert, um Schulden des 50-Jährigen tilgen zu können. Auf das Haus mit einem Verkehrswert von 305.000 Euro boten eine Frau und der 33-Jährige, der später den Zuschlag erhielt.

Ein 51-Jähriger, der sich als "Mann Stefan" vorstellte, wollte die Ansprüche von P., den er als "Mann Wolfgang" bezeichnete, geltend machen. Eine Vollmacht des verurteilten Mörders reichte dem Rechtspfleger, der die Versteigerung leitete, jedoch nicht aus. Vertretungsberechtigt seien nach dem Gesetz unter anderem nur Rechtsanwälte oder Angehörige, erklärte der Vertreter des Nürnberger Amtsgerichts.

Werbung
Werbung

Das erste Gebot über 100.000 Euro gab eine Frau aus Nürnberg ab. Nur ein zweiter Interessent, ein 33-Jähriger aus Georgensgmünd, bot mit. Er erhielt am Ende bei einem Gebot von 187.000 Euro den Zuschlag. Der Qualitätsprüfer kündigte nach der Versteigerung an, das Haus selbst beziehen zu wollen.