Spiele und Leben sollen ins Pellerhaus einziehen

13.12.2016, 06:00 Uhr

Das neue Pellerhaus soll ein neues lebendiges Zentrum in der Altstadt werden, heißt es in einer mit den Fraktionen abgestimmten Vorlage. "Der Grundsatzbeschluss zum Konzept ist die Voraussetzung, dass wir weiter planen können", sagt Kämmerer Harald Riedel. Nach der Entscheidung des Stadtrats können nach und nach die Kosten der Sanierung ermittelt werden. Ab 2018 können die Sanierungskosten im städtischen Haushalt berücksichtigt werden.

Angesichts der Größe des Pellerhauses dürften die Sanierungskosten bei einem höheren zweistelligen Millionenbetrag liegen. Diskutiert wurde auch die Nutzung des Pellerhauses als Bürostandort. Doch sind die Stockwerke drei bis fünf mit 2,30 Metern Höhe für eine Büronutzung zu niedrig. Ein kompletter Neubau dieser Etagen, selbst wenn er baulich möglich wäre, würde immense Summen verschlingen. Die Nutzfläche des sechsstöckigen Pellerhauses liegt bei 6488 Quadratmetern, davon können nur 3143 Quadratmeter als Büros genutzt werden.

Teure Generalsanierung

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Das Pellerhaus, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde, war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden und wurde 1956 in veränderter Form wieder aufgebaut. Im kommenden Jahr wird die Rekonstruktion des Pellerhofs, den die Altstadtfreunde mit Spenden finanzieren, abgeschlossen sein. Für ihr Anliegen, auch das ursprüngliche Pellerhaus wieder aufzubauen, gibt es keine politische Mehrheit.

Wenn das Nutzungskonzept, das der Stadtrat für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude am Mittwoch beschließen soll, umgesetzt wird, muss das Pellerhaus von Grund auf saniert werden: Brandschutz, Fluchtwege, Brandmeldeanlage und die gesamte Installation sind neu zu machen. Die Aufzüge sind zu klein und das Haus muss energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Weil der Brandschutz ungenügend ist, dürfen sich derzeit nicht mehr als 100 Personen im Pellerhaus aufhalten.

Damit die gemeinsame Nutzung von Altstadtfreunden und Jugendamt reibungslos klappt, soll es einen zweiten Eingang geben. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sollen die Räume gemeinsam genutzt werden und eine Spiel-, Veranstaltungs- und Ausstellungszone entstehen. Die Aktivitäten des Spielzeugmuseums/Spielearchivs und des Spieleclubs Ali Baba lassen sich mit dem pädagogischen Angebot des Kinder- und Jugendhauses kombinieren. Die Teilnehmer von Spieltests und Spiele-Veranstaltungen könnten sich zu "Spiele-Experten" entwickeln, heißt es in der Vorlage. Die Details dieses Ansatzes werden weiter ausgearbeitet.

Neben den Städtischen Museen und dem Jugendamt werden die Altstadtfreunde den Pellerhof für Veranstaltungen, Konzerte und Theateraufführungen nutzen. Wie ein begrenztes gastronomisches Angebot in den gemeinsam genutzten Räumen möglich ist, sollen Gespräche zeigen. Die Altstadfreunde sind jedenfalls grundsätzlich bereit, das Konzept mitzutragen. Die Sanierung kann mit Fördergeldern aus dem Bund-Land-Städtebauförderungsprogramm rechnen.