Technik und Tradition beim U-Bahn-Fest in Langwasser

7.10.2017, 15:54 Uhr

Mit diesem Absatz hatte das Baureferat nicht gerechnet: Schon nach gut einer Stunde war die Festschrift zu dem Jubiläum vergriffen, zumal sie zum Sonderpreis von 15 Euro angeboten wird. War erst wenige Tage zuvor aus der Druckerei geliefert worden – und die Organisatoren versuchten eilends, Nachschub zu beschaffen.

Dicht umlagert war von Anfang an auch die Sonderausstellung, die die Etappen des U-Bahn-Baus in Nürnberg Revue passieren lässt; und nicht wenige Besucher nutzen die Gelegenheit, sich von erfahrenen Bauleitern und anderen Mitarbeitern aus erster Hand informieren zu lassen. Großes Interesse gilt vor allem den technischen Kniffen, die etwa an heiklen Punkten erforderlich waren, etwa am Weißen Turm oder bei der Unterquerung des Main-Donau-Kanals. Bis heute entstanden 37 Kilometer Strecke auf drei Linien mit 48 Stationen.

"Der U-Bahn-Bau ist eine Investition in Lebensqualität", betonte Oberbürgermeister Ulrich Maly. Die Umwelt- und Schadstoffprobleme seien ohne einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr nicht zu lösen. Derzeit leben rund 200.000 Nürnbergerinnen und Nürnberger im Umkreis der U-Bahn-Haltestellen und damit das schnellste Verkehrsmittel zumindest beinahe vor der Haustür. Am Ende des bisher geplanten Ausbaus sollen es rund 300.000 sein, also knapp zwei Drittel der Bevölkerung. Derzeit steht noch die Verlängerung der U 3 nach Kleinreuth und Gebersdorf aus; die Arbeiten dafür sollen im kommenden Jahr anlaufen.

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Zur Einkehr lädt ein großes Festzelt auf dem P+R-Parkplatz ein. Bei der kühlen Witterug bleiben die im Freien aufgestellten Bierbänke freilich leer. Für Kinder und Erwachsene präsentiert sich mit unterhaltsamen Spielen das Erfahrungsfeld der Sinne. Neben Musik sorgt ein Zauberer für Unterhaltung. Und natürlich ist, nicht zuletzt mit einer historischen Jahrmarkts-Orgel, das Nürnberger Straßenbahnmuseum vertreten.

Besonders beliebt sind die Schnupperfahrten mit Sonderzügen in die VAG-Werkstatt am Scharfreiterring. Aus Sicherheitsgründen sind Rundgänge durch die Hallen allerdings nicht möglich; die Besucher erhalten alle Erläuterungen im Zug. Zum Beispiel zur erneut anstehenden Erweiterung: Im kommenden Jahr erwartet die VAG die ersten Triebzüge einer neuen Generation. Sie sind als Gelenkzüge mit Durchgang durch alle Wagen deutlich länger als die bisherigen Garnituren. Beim "Tag der offenen Tür" in der kommenden Woche ist die VAG diesmal nicht beteiligt.