V-Mann-Affäre: Nur zwei LKA-Beamte verurteilt

27.7.2018, 13:56 Uhr

Wegen Falschaussage wurden jetzt zwei LKA-Beamten verurteilt, die einen V-Mann bei der Rockergruppe "Bandidos" eingeschleust und zu Straftaten angestiftet haben. © Daniel Karmann/dpa

Die Anklage der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth war voller Wucht: in unterschiedlicher Tatbeteiligung sollen die Spitzenbeamten einen bei den Bandidos eingeschleusten Spitzel zu Straftaten angestiftet haben, unter anderem zu einem Baggerdiebstahl in Dänemark. Als der Coup aus dem Ruder lief und aufflog, sollen sie Akten manipuliert, Kollegen belogen und vor Gericht falsch ausgesagt haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre ermittelt, ein Staatsanwalt war eigens ein Jahr freigestellt worden. Nach einer akribisch und ausführlich geführten Hauptverhandlung - seit November lief der Prozess - schmolzen die Vorwürfe zusammen, wie Eis in diesen heißen Tagen. Einzig die beiden Polizisten, die V-Mann Mario Forster geführt hatten, wurden wegen Falschaussagen vor Gericht verurteilt. Einer der beiden erhielt eine Freiheitsstrafe von sieben Monaten, der zweite Beamte eine von drei Monaten - beide Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.