Später Start

Ran an die Körbe: Die Erdbeersaison in Franken startet - Das sind die Regeln

1.6.2021, 14:42 Uhr

Ab Mitte Juni können Selbstpflücker auf die Erdbeerfelder in der Region. © Soeren Stache, dpa

Die Saison beginnt dieses Jahr über zwei Wochen später als im Vorjahr. Der Grund dafür: die ungewohnt kühlen Temperaturen im April und Mai, so der Verein der fränkischen Obstbauern.

Im Gegensatz zur eher trockenen Frühjahrswitterung der letzten Jahre ist heuer ausreichend Regen gefallen. Perfekte Bedingungen für die Erdbeeren, um rot zu werden. Allerdings gab es auch einen kleinen Wermutstropfen in diesem Frühjahr: Die Obstbauern und Erdbeerfeldbetreiber hatten in diesem Jahr wieder mit dem Spätfrost zu kämpfen.

Die Haupternte in den fränkischen Anbaugebieten wird vermutlich ab Mitte Juni einsetzen. Erdbeeren sind mit rund 2000 Hektar die flächenmäßig bedeutendste Obstkultur in Bayern. In Franken werden Erdbeeren auf etwa 500 Hektar von 200 landwirtschaftlichen Betrieben angebaut.

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Fränkische Erdbeeren aus dem Freiland sind bereits seit der ersten Maiwoche in Obstläden und Supermärkten erhältlich. Da waren die Erdbeeren jedoch in Tunneln vor Kälte geschützt. Laut Obstbauverein setzen immer mehr Landwirte diese Folientunneln ein. So können sie etwa vier Wochen eher mit der Ernte beginnen. Zudem kann die hohe Nachfrage nach heimischen Erdbeeren über einen längeren Zeitraum bedient werden.



Corona-Regeln für Selbstpflücker

Wer Erdbeeren selbst pflücken möchte, der muss sich noch etwa zwei Wochen gedulden. Viele Felder in der Region öffnen etwa ab Mitte Juni. Wegen der Corona-Pandemie gelten jedoch Einlassbeschränkungen. Generell gibt es keine Maskenpflicht auf den Feldern. Allerdings sollen die Selbstpflücker möglichst in der Reihe bleiben, in der sie zum Pflücken begonnen haben. Auch der Mindestabstand von 1,5 Metern muss eingehalten werden.

Das Familienunternehmen Funck aus dem Altmühltal betreibt zahlreiche Felder in Franken und der Oberpfalz. Für die Selbstpflücker hat die Familie einen guten Tipp auf der Webseite parat: "Suchen Sie sich eine Reihe aus, laufen Sie bis zum anderen Ende des Feldes und pflücken Sie dort. Dort werden Sie die besten Erdbeeren finden und gleichzeitig die Abstandsregeln einhalten."

Erbeervielfalt ist riesig

Die Sortenvielfalt bei Erdbeeren ist übrigens sehr groß. Es gibt etwa 1000 verschiedene Sorten und jährlich kommen neue Sorten auf den Markt. Trotz dieser Vielfalt kennt der Verbraucher, im Unterschied zu Äpfeln, zumeist kaum eine Erdbeersorte mit Namen, so der fränkische Obstbauverein.

Die Sorten unterscheiden sich hinsichtlich Reifezeit, Geschmack, Ertrag, Größe, Farbe und anderen Eigenschaften. Zwischen dem Reifebeginn der frühesten und der spätesten Sorte liegen etwa vier Wochen.

Wichtige Sorten im Anbau sind Clery, Sonata, Elsanta oder auch die sehr spät reifende Sorte Malwina. Geschmack und Süße der Erdbeeren lassen sich nicht von außen erkennen. Kleine Erdbeeren schmecken nicht besser als große und dunkelrote Sorten sind nicht unbedingt süßer als hellrote. "Hier hilft nur Ausprobieren", rät der Obstbauverein.



Tipps von den Experten

- Erdbeeren müssen nach dem Kauf vorsichtig transportiert und anschließend bis zum Verbrauch im Kühlschrank gelagert werden.

- Die Aufbewahrung sollte zwei Tage nicht überschreiten.

- Die Früchte eine Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank nehmen, damit sich das Aroma entfalten kann.

- Das Zubereiten und Waschen sollte erst kurz vor dem Servieren erfolgen, damit die Früchte ihre Festigkeit behalten.

- Übrigens: Die Erdbeere ist noch eine verhältnismäßig junge Frucht. Sie stammt auch nicht von der heimischen Walderdbeere ab, sondern ist als zufällige Kreuzung aus zwei amerikanischen Wilderdbeersorten entstanden. Der erwerbsmäßige Anbau von Erdbeeren in Deutschland begann erst um das Jahr 1840.

Welches Erdbeerfeld liegt bei mir in der Nähe? Eine Suchfunktion hat zum Beispiel Erdbeeren Funck auf seiner Webseite.