"Reichsbürger"-Prozess: Bekannte und Nachbarn sagen aus

20.9.2017, 18:42 Uhr

Laut Anklage schoss der Beschuldigte elf Mal auf die Einsatzkräfte. Einer der Polizisten starb, zwei weitere wurden verletzt. © Gsaenger

Bei einem Einsatz im Oktober 2016 soll er auf Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) geschossen haben. Ein Polizist wurde dabei getötet, zwei weitere verletzt. Bei dem Einsatz sollten die rund 30 Waffen des "Reichsbürgers" beschlagnahmt werden, weil er bei den Behörden als nicht mehr zuverlässig galt.

Sogenannte Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik nicht als Staat an. Sie sprechen Grundgesetz, Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide.

Bereits am Dienstag hatten Mitbewohner und Freunde des "Reichsbürgers" in dem Verfahren als Zeugen ausgesagt. Zwei der drei Mitbewohner des "Reichsbürgers" - eine 46-Jährige und ein 47 Jahre alter Mann, der mit seiner Lebensgefährtin bei dem 50-Jährigen wohnte -, sagten aus, dass sie die Polizeibeamten nicht sofort als solche erkannt hätten. Sie hätten bei dem Einsatz auch keine "Polizei"-Rufe gehört.

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Zum Teil widersprachen diese Aussagen Angaben, die sie zuvor bei der Polizei gemacht hatten. Den 50-Jährigen beschrieben sie als freundlich und "nicht gewaltbereit".