Allersberg: Wohin mit dem Gilardihaus?

11.7.2018, 17:00 Uhr

Es gibt zwar ein Konzept aus dem Jahr 2009, das ist mittlerweile jedoch zum Teil überholt, und teilweise fehlt auch der Weisheit letzter Schluss - so ähnlich machte es Bürgermeister Daniel Horndasch im Gespräch mit der Hilpoltsteiner Zeitung deutlich. So sei beispielsweise noch von Markthallen im Westflügel die Rede. Dort befindet sich jetzt eine Praxis für Kinder- und Jugendpsychotherapie. Im ersten Geschoss des Haupthauses sind im alten Konzept mehrere Mehrzweckräume vorgesehen — nichts Konkretes. Ein Museum war damals nicht vorgesehen, dieses befindet sich seit Kurzem allerdings im Südflügel.

Unterschiedlicher Stand

Kurzum: Es ist viel passiert in den Jahren seit dem Baubeginn 2010, doch wie geht es weiter? Problem an der Sache sei, so Horndasch, dass die Entscheidungsträger, sprich die Markträte, auf einem unterschiedlichen Wissensstand seien. Zum einen sei immer wieder im Hauptausschuss und im Bauausschuss darüber diskutiert worden, aber meist ging es nur um Details. Der Arbeitskreis "Gilardihaus" habe zum letzten Mal 2016 getagt. Horndasch versuchte in der Sitzung am Montag alle im Groben auf den aktuellen Stand zu bringen.

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Die Flügelbauten sind also fertig und auch belegt. Aber der rund 150 Personen fassende Saal im Westflügel, in dem neulich schon ein Eröffnungskonzert stattfand, und das Museum werfen noch viele Fragen auf. Was ist mit den Öffnungszeiten fürs Museum? Wer soll es betreuen? Momentan geschieht es auf ehrenamtlicher Basis. Ist das eine Lösung für die Zukunft? Wie soll der Saal genutzt werden? Nur von der Marktgemeinde selbst oder auch privat für Feiern oder von den Vereinen? Auch das, so der Bürgermeister, ziehe viele Fragen nach sich. Braucht man dafür eine Küche? Wer betreut den Saal? Wie viel darf man dafür verlangen?

Und wie geht es mit dem Haupthaus und dem Gelände ringsherum weiter. 2017 sei ja schon beschlossen worden, die Außenanlagen in Angriff zu nehmen, doch dann kam der erforderliche Nachtragshaushalt und plötzlich war kein Geld mehr da für die weiteren Sanierungen, so dass es zum Baustopp kam, wie aktuell unschwer zu sehen ist. Es rührt sich nichts mehr.

Wie soll man es nutzen?

Der Marktgemeinde bleiben nun, so der Bürgermeister, zwei Alternativen. "Entweder wir machen weiter, wie wir es im Februar 2017 (bezüglich der Außenanlagen) beschlossen haben" oder, was dem Allersberger Rathauschef lieber ist: "Am besten packen wir alles in ein Gesamtkonzept. Was schon da ist, sollte ergänzt werden, so dass es stimmig ist." Und: "Für mich macht es nur Sinn anzufangen, wenn ich weiß, was (ins Haupthaus) rein soll." Horndasch bat die Markträte in der jüngsten Sitzung, sich Gedanken zu machen, wie das Gilardihaus künftig genutzt werden sollte.

Die Verwaltung hat schon einige Vorschläge ausgearbeitet und könnte sich vorstellen, dass im Souterrain des Hauptgebäudes statt eines großen Gastronomiebetriebs die Bücherei mit einem kleinen Museums-/Literaturcafé und einem angeschlossenen Verkehrs- und Tourismusbüro untergebracht werden könnte. Das Museum wäre dann genau gegenüber.

Auch für den Innenhof gibt‘s Ideen. Dort befand sich früher ein Barockgarten. Der neue Hof sollte ebenfalls für eine gute Aufenthaltsqualität sorgen, so Horndasch. Denkbar wären dort ein Brunnen, Bäume und Sitzgelegenheiten. Der westliche Hof, der wie ein langer Schlauch nach unten abfällt, könnte mit großen Stufen versehen werden und unten mit einer Art Bühne abschließen und so für Freiluftkonzerte genutzt werden, lautet eine weitere Idee aus der Verwaltung.

Problem Heizung

Viele Fragen seien auch noch hinsichtlich der Heizung offen. Derzeit steht auf dem westlichen Hof ein Container mit einer Gasheizung — ein Provisorium, das, wenn es nach einigen Markträten ginge, so lange Bestand haben solle, bis es eine zentrale Nahwärmeversorgung in Allersberg mit einem Blockheizkraftwerk am alten Festplatz geben würde. Horndasch indes wiegelt ab, er glaubt nicht mehr an so ein Heizkraftwerk, eine Gastherme im Keller des Gilardihauses fände er besser.

Er hofft, dass nun eine fruchtbare Diskussion in Gang kommt, und grundlegende Entscheidungen im Herbst getroffen werden können, sodass auf dieser Basis 2019 weitergemacht werden kann. Für die nächste Sitzung sind schon mal der Architekt und die Planer für die Heizung und die Außenanlagen eingeladen. Übereilt sollte man das Ganze jedenfalls nicht angehen.