Den Heimatort aus der Vogelperspektive betrachtet

8.9.2014, 19:43 Uhr

Beim KreisKinderflugtag auf dem Flugplatz des Aero-Club Greding in Schutzendorf ist am Boden nicht viel los, die Kinder, die da sind, befinden sich in der Luft und der Samstagnachmittag ist „immer ein bisschen zäh“, weiß Josef Schneider, Vorsitzender der Flieger, auch. Trotzdem sind schon an die 20 Kinder samt Eltern abgehoben, das Wetter ist am frühen Nachmittag besser als am Morgen, wo es fast noch ein wenig zu diesig war fürs Fliegen.

Jetzt dürfen Mama, Silas und Sara in die Luft. Silas klettert voran, am Bauch des Flugzeuges, einer viersitzigen Motormaschine, entlang über die Tragfläche auf die Rückbank des Fliegers, Mama und Sara folgen und quetschen sich mit dazu. Silas freut sich, kichert und stellt die Frage, die ihm unter den Nägeln brennt: „Kann der Flieger abstürzen?“

Schneider gibt Gas

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Josef Schneider sagt schnell und bestimmt: „Nein, der hier nicht.“ Dann setzt er sich auf den Pilotensitz, checkt die Messinstrumente und schmeißt den Propeller an, der die Fluggäste ordentlich anpustet, denn die gläserne Kuppel ist noch offen. Langsam zieht der Propeller das kleine Flugzeug nach vorne über die Wiese auf die Startbahn, wo Schneider ordentlich Gas gibt.

Der Flieger nimmt Fahrt auf, die Grasbüschel lassen den Flieger über die Startbahn holpern, das Maisfeld rast vorbei, Silas kreischt vor Freude, dann hebt der Flieger langsam ab und steigt zu den Wolken hoch. Es geht Richtung Norden nach Hilpoltstein. Schneider fliegt an der Autobahn entlang, deutet für seine Mitflieger auf Dörfer klein wie Bauklötze, nennt Ortsnamen, unten schleichen die Autos über die A 9 und die Landstraßen, die sich wie Adern durchs Land ziehen. Mit annähernd 200 Kilometern pro Stunde saust der Flieger über den Kanal, an Jahrsdorf vorbei, wo gerade der Radweg eröffnet wird, zum Rothsee.

Segelboote klein wie Spielzeug

Schneiders Fluggäste haben Angst und Übelkeit vergessen, schauen staunend die Spielzeugwelt am Boden an und zeigen sich gegenseitig Kapellen, Häuser, Straßen. Als der Rothsee in Sicht kommt kreischt Silas voller Staunen: „Boah, man sieht die Segelboote!“

Über Hilpoltstein fliegt Schneider eine kleine Schleife, winzig sieht selbst der hohe Burgturm von hier aus, seine Fluggäste suchen und finden ihr Haus.

Am Ende landet der Vereinsvorsitzende Schneider den Flieger wieder sicher auf der kurz gemähten Rollbahn. Und seine Passagiere? Die Fragen beim Flugleiter gleich mal nach, wie das denn so ist mit dem Segelfliegen.

Am beiden Tagen bescherte das gute Wetter den Fliegern 135 Fluggäste, 90 davon waren Kinder.