Die unterschiedlichsten Lebensräume hautnah erfahrbar machen

27.4.2010, 00:00 Uhr

Ohne einen festen Bezug zur Region ist Umweltbildung laut Ludwig Sothmann, dem Vorsitzenden des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV), nicht möglich. Daher mache es sich die integrative Umweltbildungseinrichtung am Rothsee zur Aufgabe, nicht nur auf globale Probleme einzugehen.

Es soll ein Ansatz gefunden werden, wie jeder einzelne etwas zu einer besseren Umwelt und deren Verständnis beitragen könne, betonte Sothmann. Durch die besondere Lage der Einrichtung direkt am See können die Lebensräume Wasser, Sand und Luft hautnah erfahrbar gemacht werden.

So kann künftig auch die Unterwasserwelt an der geplanten Wasserbeobachtungsstation erkundet werden: Verglaste Fronten ermöglichen eine freie Sicht.

Auch zu Lande wird dem Forscherdrang Rechnung getragen. Die Landzunge an der Flussmeisterstelle unterhalb von Heuberg, wo die gesamte Einrichtung entsteht, wird durch eine Düne in einen belebten und einen ruhigen Teil gegliedert.

Die Besonderheit der Station ist die Einbeziehung der beiden großen Behinderteneinrichtungen im Landkreis: die Rummelsberger Anstalten und die Regens-Wagner-Stiftung. Das pädagogische Konzept sowie die behindertengerechte Planung des Gebäudes und der Strukturen im Außengelände soll in einer Vielzahl von Projekten und gemeinsamen Aktionen behinderter und nichtbehinderter Menschen umgesetzt werden.

Zwar wird der LBV die Station betreiben, doch als Bauherr zeichnet der Zweckverband Rothsee verantwortlich. Landrat Herbert Eckstein befürwortet die Strategie der Nachhaltigkeit, die seit der Entstehung des Rothsees konsequent angewandt wurde. Mit der Umweltstation werde im Landkreis ein weiterer Anziehungspunkt geschaffen, der nicht nur für den Tourismus von Bedeutung sei.

Sothmann freut sich, dass die Beteiligten aus den unterschiedlichen gesellschaftlichen Strukturen Hand in Hand gearbeitet haben und die Planung somit zügig voranging. Mit der Station werde nun auch laut Söder ein einzigartiges Modell geschaffen, das nicht nur für die Region um den Rothsee von Bedeutung ist, sondern auch für Bayern. Als eine von 43 staatlich anerkannten Umweltstationen soll die integrative Einrichtung am Rothsee ab Frühjahr 2011 den Bürgern des Landkreises Roth und den Besuchern zur Verfügung stehen.

Bis dahin werden die rund 760000 Euro aus dem nun übergebenen Zuwendungsbescheid sinnvoll und vor allem sichtbar sowie allgemein zugänglich investiert.

(as)