Hagenbuch: Zum Grillfest mit dem Traktor

Von JÜRGEN LEYKAMM 15.8.2016, 16:07 Uhr

HAGENBUCH - Wenn das Fendt Dieselross laut aufschnaubt, eine alte DKW Hummel über die Wiese brummt und ein Alfa Spider seine „Fäden spinnt“ — dann lädt die Feuerwehr Hagenbuch zu ihrem Grillfest ein, das sie alljährlich mit einem Oldtimertreffen verbindet. So steigen dem Besucher dort nicht nur der Duft von Hähnchen oder Rollbraten in die Nase, sondern Klang und Anblick altehrwürdiger Fahrzeuge sorgen zudem für Ohr- und Augenschmaus.

Kommandant Josef Rehm geht da mit gutem Beispiel voran. Er präsentiert einen Eicher aus dem Jahre 1968.  Auch Ludwig Kraft aus Holzingen steuert einen blauen Traktor jener beliebten Marke bei, was zugleich den großen Einzugsbereich des Treffens unterstreicht. Lokalmatadoren gibt es freilich auch zu Genüge. Unter ihnen beispielsweise der ortsansässige Alexander Beck, der mit seinem Bautz aus dem Jahre 1957 punkten kann. Noch älter sind die Traktoren von den „Lanzfreunden Jahrsdorf“. Der 1606 von Alfred Waldmüller kann heuer 60-jähriges Jubiläum feiern und der 1706 von Robert Meyer wurde gar schon 1954 erbaut.

Wenige Meter weiter sticht das typische Rot eines Porsche Junior ins Auge. Es ist der von Hans Maggauer aus Offenbau. Das gute Stück stammt aus dem Jahr 1960 und wurde von seinem Halter schon mal komplett zerlegt, neu zusammengebaut, mit neuen Kabeln versehen und lackiert. Im Jahr 2014 hat es seine Meisterleistung vollbracht und mit seinem Besitzer den Großglockner erklommen.

Die Augen gehen dem Traktorfreund über bei dem Treffen, egal ob beim Anblick des McCormick (1964) von Siegfried Brodwolf (Offenbau) oder des Hatz FL 18 (1958) von Karlheinz Pichl (Dixenhausen). Der Lanz Hela D16 (1954) von Alfons Schmidt (Obermässing) erntet ebenso große Beachtung wie eine echte Rarität aus Tschechien: Winfried Bäuml fährt mit einem Hingucker aus dem Hause Agrostroj Prostejov vor, wenngleich dieser mit dem Baujahr 1988 noch relativ jung ist. Das Fahrzeug mit ungewöhnlicher Form ist ein Unikat und das erste Mal beim Oldtimertreffen mit von der Partie. „Was ganz Narrisches!“ ruft der Vorsitzende der Feuerwehr Richard Gerner in respektvollem Ton ins Mikrofon, als er die Ausfahrt zum Höhepunkt des Treffens moderiert.

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Gerner weiß zu jedem Stück was zu sagen, auch die Autos und Zweiräder werden kommentiert. „Zwei Liter, 100 PS – das ist schon eine Waffe!“ Gemeint ist damit der schwarzgelbe Käfer (1973) von Josef Thurmann (Burggriesbach). Gefolgt von einem nicht minder gelben VW „Kübel“ (1979), gefahren von Hans Wild, einem ehemaligen Stockcarfahrer aus Hilpoltstein, „eine echte Rakete“.