Hilpoltstein ehrt stille Helfer

10.11.2016, 16:58 Uhr

Mit dem 2011 ins Leben gerufenen Ehrenamtspreis will die Stadt diejenigen Bürger auszeichnen, die im Hintergrund, im Verborgenen wirken, keine Gegenleistung erwarten und nicht auf Lob erpicht seien, so Mahl beim Ehrungsabend in der Residenz – stille Helfer eben.

Da ist zum einen Christa Brunner. Maria Helbach hielt die Laudatio. Brunner, die einige Jahre in Mörlach lebte, gründete dort 1992 den Singkreis mit (und leitet ihn bis heute), der sich zu einem Ort des Austausches entwickelte.

Seit Mitte der 1990er Jahre hilft sie im Senfkorn-Laden, wurde später Lektorin, Kommunion- und Hospizhelferin. Zwischen 2002 und 2008 engagierte sie sich als Stadträtin bei vielen kulturellen Veranstaltungen, anschließend schenkte Brunner der Roth-Hilpoltsteiner Tafel ihre Zeit.

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Seit 2011 hilft sie beim ökumenischen Morgenlob für Senioren, organisiert es ab und an alleine. Drei Jahre später war sie Teil des Seniorensingkreises des Seniorenbeirates und gründete ein Musikquartett. So tritt die 75-Jährige vor Senioren, bei der Caritas und der Awo, beim Roten Kreuz oder im Auhof auf.

Ebenfalls 2014 baute sie in der Rother Kaserne die Kleiderkammer für Flüchtlinge auf und half zwei Jahre später, das Pendant auf der Burg einzurichten sowie bei der Betreuung der Flüchtlinge.

„Für mich als Pfarrerin warst du von Anfang an ein Segen“, sagte Laudatorin Verena Fries zu Frieda Krach. Krach leitet den Besuchsdienst der evangelischen Gemeinde, hilft beim ökumenischen Morgengebet, ist seit vielen Jahren Gemeindehelferin, organisiert den Seniorentreff mit und den Gemeindetreff, arbeitet im Senfkorn-Laden mit, leistet Fahrdienste und hilft im neuen Café International bei der Betreuung von Flüchtlingen.

Wer in und um Solar unterwegs ist, trifft auf die Spuren Edgar Graßls. Viele Ruhebänke dort stammen aus der Hand des gelernten Schreiners, zum Beispiel entlang des Rad- und Fußweges nach Hilpoltstein. Eine trägt sogar seinen Namen: „Graßls Ruh“, nördlich des Feuerwehrhauses.

1954 trat Graßl in die Feuerwehr ein, berichtete Laudator Michael Pfeiffer. Mehr, als man es von jedem Feuerwehrmann erwarten könne, bringe sich Graßl am, im und um das Feuerwehrhaus ein, war – so lange es die Gesundheit zuließ – der Motor dessen Pflege und des angrenzenden Spielplatzes.  Auch bei der Gestaltung des Dorfplatzes legte Graßl immer Hand an. Wie selbstverständlich zimmerte das Ehrenmitglied für die großen Feuerwehrfeste die Hinweistafeln an den Ortseingängen.

Über Jahrzehnte hinweg war Graßl auch „das Gesicht des BRK in Hilpoltstein“, so Pfeiffer. Graßl habe seine Garage passend für einen Rettungswagen gebaut, um schnell zu Einsätzen ausrücken zu können.

Als Sanitäter war er außerdem Anlaufstelle bei großen und kleinen Wehwehchen – sozusagen der Solarer Landarzt.

1980 war Graßl der Motor der Maibaumboum-Gründung und steht diesen bis heute zur Seite. 1982 restaurierten sie unter seiner Leitung das Kreuz an der Straße nach Hilpoltstein und gestalteten die Fläche davor – seitdem dient es als Altar bei der Flurprozession.

Überhaupt haben es Kreuze Graßl angetan. Er zimmerte 1983 das Kreuz im „Saugraben“ südwestlich des Dorfes und sanierte das Kreuz unterhalb der Burg in Hilpoltstein.