Keine Chemie im Rother Wasser

16.7.2019, 06:15 Uhr

Aus terminlichen Gründen fand dieses Mal der Besuch im städtischen Kindergarten Roth erst im Sommer statt. Machte aber nichts, denn angesichts des extrem heißen Wetters der vergangenen Wochen war es umso leichter, den Kindern die Bedeutung von Wasser zu vermitteln, denn wer kühlt sich nicht gerne im Wasser ab, wenn es so warm ist?

Wasser-Song für den Bürgermeister

Folgerichtig fiel es den rund 50 Mitgliedern der Fuchs- und der Eichhörnchengruppe auch nicht schwer zu erraten, für was Wasser so dringend benötigt wird: "Schwimmen!", "Trinken!", "Waschen!" waren nur ein paar Beispiele, die den Mädchen und Buben sofort einfielen. Zuvor schon hatten sie ihren Gästen, zu denen auch Bürgermeister Ralph Edelhäuser gehörte, ihren zum Thema bestens passenden "Schwipp, schwapp, schwippediwapp"-Song vorgesungen.

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Der Rathaus-Chef machte die Kinder darauf aufmerksam, dass es sich eigentlich gar nicht lohnen würde, die schweren Mineralwasserflaschen aus dem Supermarkt nach Hause zu schleppen, wenn dort doch aus dem Wasserhahn das am besten kontrollierte Lebensmittel, nämlich das Trinkwasser, fließen würde. Armin Rübach, bei den Stadtwerken für die Wasserversorgung zuständig, bestätigte ebenfalls die ausgezeichnete Qualität des Rother Wassers.

"Immer Hahn abdrehen"

"Unser Grundwasser ist von Natur aus schon so sauber, dass wir keinerlei Chemie einsetzen müssen, sondern es wird nur durch einen Sand-Kies-Filter geleitet", so Rübach. Schade fand er, dass nur ein kleiner Bruchteil von dem hochwertigen Trinkwasser wirklich getrunken wird: "Das meiste davon wird durch die Toilette gespült und jetzt im Sommer zum Gartengießen verwendet".

Während die Stadt Roth im Winter einen durchschnittlichen Tagesverbrauch von 2000 Kubikmetern hat, erhöht sich dieser in den Sommermonaten schon mal auf 5000, so Rübach. Leider sei es auf der Welt keine Selbstverständlichkeit über sauberes Trinkwasser zu verfügen, daher sollte man sich immer bemühen, Wasser zu sparen, erklärte Rübach.

"Also immer den Hahn abdrehen, wenn man das Wasser nicht mehr braucht", forderte Edelhäußer. Jetzt wurde aber erstmal der Hahn der im Kindergarten aufgebauten Stadtwerke-Wasserbar aufgedreht, denn alle Kinder erhielten anlässlich des "Tag des Wassers" eine kleine blaue Aluflasche, die nach ihren Wünschen entweder mit stillem oder spritzigen Wasser gefüllt wurde.

Schwimmende Büroklammer

Damit die Mädchen und Buben die faszinierenden Eigenschaften von Wasser nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch erfuhren, wurde anschließend noch ordentlich experimentiert. Die für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Ursula Maurer und die beiden Stadtwerke-Auszubildenden Christiane Kremser und Sandra Oberreuther blieben gemeinsam mit den Kindern den ganzen Vormittag dem Geheimnissen des Wassers auf der Spur.

So wurden zum Beispiel die Oberflächenspannung des Wassers mit einer schwimmenden Büroklammer bewiesen, aus Knetgummi kleine Schiffchen gebaut und zu Wasser schwimmen gelassen und ausprobiert, was übrig bleibt, wenn man Wasser verdampft.