Kristallklare Knabenstimmen

26.6.2015, 17:58 Uhr

Die jungen Sänger dieses gut geschulten Chores beherrschen die hohen Diskantstimmen mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit, singen äußerst konzentriert, diszipliniert, abwechslungsreich und in einer nur selten anzutreffenden dynamischen Breite – vom gewaltigen Fortissimo bis hin zum geflüsterten Pianissimo. Das homogene Ensemble besticht bei Kompositionen von Strawinsky, Tschaikowsky, Mozart, Schubert und zeitgenössischen Komponisten durch die Leichtigkeit der glockenhellen Stimmen, glasklar in den Höhen, und durch ausdrucksvolle, dynamische Gestaltungskraft.

Schwierige Lebensumstände

Von allen Knabenchören Russlands errang der Knabenchor St. Petersburg den Grand-Prix der Russischen Föderation. Dem brillanten musikalischen Können des Chors stehen die schwierigen Lebensumstände russischer Kinder gegenüber. Von Anfang an war die Chorschule auch ein Integrationsprojekt für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Viele Chormitglieder sind nämlich ohne Vater aufgewachsen oder leben in armen Verhältnissen.

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Der junge Chorleiter Wadim Ptscholkin, zugleich versierter Pianist, ist Absolvent der Glinka-Chorschule bei der ehemaligen Hofkapelle sowie des renommierten St. Petersburger Rimskij–Korsakow Konservatoriums und ebenfalls mehrfacher Kulturpreisträger der Stadt St. Petersburg. Er rief 1991 in den nach dem wirtschaftlichen Umbruch entstandenen Armenvierteln im ehemaligen Leningrad und heutigen St. Petersburg mit handgemalten Plakaten zur Gründung eines Knabenchors auf. Mittlerweile ist aus der Privatinitiative eine von der Stadt unterstützte Chorschule für 400 Buben im Alter von drei bis 18 Jahren geworden.

Während andere Jungen Fußball spielen oder sonstigen Freizeitbeschäftigungen nachgehen, besuchen die Buben mit Anfahrtswegen bis zu einer Stunde dreimal in der Woche die jeweils zweistündigen Chorproben. Insgesamt 120 Buben zwischen neun und 18 Jahren gehören dem großen Konzertchor an. Jeweils 40 Jungen sind jedes Jahr abwechselnd auf Konzertreisen und zu Fernsehsendungen in Deutschland, Spanien, Frankreich, Holland, Österreich und in der Schweiz unterwegs.

Die Buben wurden in den vergangenen Jahren bei ihren Konzerten unter anderem in der Hamburger Michaelskirche, im Lüneburger Bardovik-Dom, im Dom zu Mainz, in Heidelberg, Mannheim, Trier und im Frankfurter Kaiserdom mit stehenden Ovationen gefeiert.

Beste Kritiken

Ein Auftritt der Buben beim ARD-Adventsfestival 2005 fand beste Kritiken. Sonderkonzerte und Konzerte im regelmäßigen Turnus in der Erlöserkirche und in der Wologdanhalle in Moskau, in der Isaak-Kathedrale im Smolny-Kloster oder in der Philharmonie in St. Petersburg, sowie Einladungen zu repräsentativen Veranstaltungen, wie beim Besuch beim Patriarchen der Ostkirche in Moskau, lassen den Bekanntheitsgrad des Spitzenchors sprunghaft steigen.

Die Konzertreisen in Deutschland werden seit vielen Jahren von der „Kinder- und Jugendhilfe Russland e.V., St. Leon – Rot“ organisiert und betreut.

Caritative Verwendung

Der Erlös der Konzertreisen wird für die musikalische Ausbildung der Jungen, für die soziale Unterstützung armer Familien, aus der die Buben jeweils kommen, für die Heizungs- und Energiekosten und für die Sanierung des von der Stadt zur Verfügung gestellten Gebäudes verwendet.

Karten gibt es im Vorverkauf am katholischen Pfarramt Roth und in der Rother Buchhandlung Feuerlein. Es werden Plätze in drei Kategorien zu je 25, 20 und 15 Euro angeboten. Kinder und Jugendliche sind auf allen Plätzen um 50 Prozent ermäßigt.