Rother Kitas: Höhere Gebühren und viel zu wenig Plätze

20.12.2019, 06:01 Uhr

Wegen steigender Kosten: Die Stadt Roth erhöht 2020 die Gebühren für die kommunalen Kindertagesstätten. © Monika Skolimowska, dpa

Um zehn Euro steigt die Gebühr für Kindergartenkinder ab dem neuen Kindergartenjahr pro Buchungskategorie. Das heißt zum Beispiel, wer sein Kind täglich drei bis vier Stunden betreuen lässt, bezahlt derzeit 96 Euro, ab September dann 106 Euro monatlich. Bei vier bis fünf Stunden sind es im Moment 105 Euro, ab September 115 Euro, in Neun-Euro-Schritten steigt die Gebühr für jede weitere Betreuungsstunde.

Für die Zwei- bis Dreijährigen gilt derzeit die Gebühr von 114 Euro für drei bis vier Stunden Betreuung täglich, ab September sind es 124 Euro, pro weitere Stunde verteuert sich der Betrag ebenfalls um neun Euro. Für die Krippenkinder sind bei drei bis vier Stunden Betreuung bisher 206 Euro fällig, ab Herbst müssen 210 Euro bezahlt werden. Pro weiterer Betreuungsstunde steigen die Gebühren in 20-Euro-Schritten.

Steigende Personalkosten sind der Grund

Werbung
Werbung

Die Gebührenanhebung ist laut Stefan Krick von der Rother Stadtverwaltung nötig, weil die Träger der Kitas steigende Personalkosten auffangen müssen. Seit 2005 gibt es in Roth einheitliche Elternbeiträge für alle Kindertageseinrichtungen. Sie werden im Einvernehmen mit der Stadt Roth festgelegt. Zuletzt wurden sie im Herbst 2018 erhöht.

Um Kinder drehte es sich in der letzten Stadtratssitzung des Jahres aber nicht nur in Sachen Gebühren. Bürgermeister Ralph Edelhäußer stellte in seiner Jahresbilanz auch die vielfältigen Bauprojekte für Krippen- und Kindergartenkinder ebenso wie für Hort- und Schulkinder vor (wir berichteten). Trotzdem herrscht für einige Familien bis zur Realisierung der Bauten konkrete Not. Elternbeirätinnen des städtischen Kindergartens, die die Sitzung verfolgt hatten, wollten wissen: Welchen Notfallplan hat die Stadt für die Kinder, die im Herbst 2020 und 2021 keinen Kindergartenplatz bekommen?

An drei Standorten werde derzeit geprüft, ob in leichter und schneller Systembauweise eine Kita gebaut werden könne, erklärte Stadtbaumeister Wolfgang Baier. Die Ergebnisse lägen Ende Januar vor, im Februar beraten darüber Stadtplanungs- und Bauausschuss. Bis September sei das aber "ganz schwer" zu schaffen, bis 1. Dezember "denkbar".

Engpass bei den Plätzen

Ein Notfallplan aber – "was soll das sein?", fragte Bürgermeister Ralph Edelhäußer zurück. "Sollen wir Turnhallen sperren und dort Kinder betreuen?" Edelhäußer: "Mehr als bauen können wir nicht." Die Mütter erkundigten sich außerdem, wann die befristet erlaubte Krippen-Überbelegung wegen verzögerter Bauzeiten wegfalle, da die Waldwichtel-Krippe jetzt ja fertig sei. Doch Stefan Krick erläuterte, dass die Regelung noch bis 2021 gelte. Würde sie nämlich wegfallen, "hätten sechs Eltern keinen Krippenplatz mehr", machte er deutlich. Dass manche Eltern von einer Kita bereits eine Absage bekommen hätten, wie eine Mutter schilderte, sei ihm unverständlich. "Das Anmeldeverfahren hat doch noch gar nicht begonnen."