Städtischer Kindergarten Roth: "Optimale Betreuung"

22.9.2014, 17:08 Uhr

Das Projekt „Großtagespflege“, das in Schwabach schon erfolgreich betrieben wird, ist nun auch in Roth eingeführt worden. Die Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) ist der Träger der neuen Einrichtung. Zur Begehung der „Pusteblume“ waren Bürgermeister Ralph Edelhäußer sowie Vertreter des Trägers, des Bauamtes und des Jugendamtes eingeladen. Die Stadt Roth bleibt Eigentümer des Gebäudes und unterstützt die Großtagespflege unter der Leitung von Evelin Blocksdorff. Finanziert wird die „Pusteblume“ durch die Stadt und das Rother Jugendamt.

Von Tagesmüttern betreut

„Die Großtagespflege ist eine spezielle Form der Tagespflege, in der Tagesmütter die Betreuung übernehmen“, so Philipp Frieß von der gfi. Die Tagesmütter, das sind Martina Ullinger, Daniela Zeiner und Luise Dintner. Diese drei ausgebildeten und erfahrenen Fachkräfte werden sich in der Einrichtung um bis zu 16 Kinder kümmern. „Tagesmütter sind Frauen, die wie auch Kinderpflegerinnen oder Erzieherinnen für den pädagogischen Beruf geeignet sind und eine Qualifikation haben. Der Unterschied besteht darin, dass sie auch selbstständig arbeiten können“, erklärt die Leiterin.

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Betreut werden in der Regel Kinder bis zu drei Jahren, in Ausnahmefällen können auch Kinder bis zum Alter von 14 Jahren in der Großtagespflege untergebracht werden. „Die Besonderheit besteht hierbei im Gegensatz zu einer normalen Kindertagesstätte in den flexibleren Betreuungszeiten“, erläutert Evelin Blocksdorff. Eltern können wählen, wann ihr Kind betreut werden soll. Die Großtagespflege ist von 6 Uhr morgens bis um 20 Uhr geöffnet. Es können auch nur einzelne Tage gebucht werden, außerdem ist der Einstieg auch während des Jahres möglich. Mit diesem Modell soll es Eltern erleichtert werden, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Auch der Wiedereinstieg in den Beruf nach der Elternzeit soll den Müttern und Vätern so leichter gemacht werden. Es werden maximal zehn Kinder gleichzeitig betreut, die Kosten dafür legt das Jugendamt fest. Sie richten sich nach den üblichen Sätzen der Kindertagespflege. Gezahlt werden müsse aber nur, was auch tatsächlich gebucht wurde, bekräftigt Philipp Frieß. Wer also nur zwei Tage in der Woche eine Betreuung für sein Kind braucht, muss nur diese zwei Tage bezahlen.

„Mit dieser neuen Form der Kinderbetreuung können Eltern wesentlich flexibler agieren. Durch die verlängerten Öffnungszeiten vom frühen Morgen bis zum späteren Abend werden nun auch Randzeiten abgedeckt. Die Großtagespflege ist für berufstätige Eltern eine gute Ergänzung zu den üblichen Tagesstätten“, berichtet Bürgermeister Edelhäußer. Außerdem werde in die Schulen und Kindertagesstätten bereits viel Geld investiert, doch auch für die ganz Kleinen solle eine optimale Betreuung angeboten werden. „Schließlich möchte Roth eine familienfreundliche Stadt sein“, so Edelhäußer.

Das Gebäude, in dem die Einrichtung untergebracht ist, dürfte vielen Rother Bürgern bereits bekannt sein. Bis vor Kurzem war hier der Städtische Kindergarten untergebracht hat, der vor einigen Monaten in den Stadtpark umgezogen ist. Im ersten Stock des Hauses befindet sich jetzt die Großtagespflege samt Ess- und Schlafräumen und natürlich Spielzimmern für die Kleinen. Die Böden wurden teilweise erneuert, die Wände neu gestrichen und neue Möbel angeschafft. Zuständig für die Veränderungen ist das Bauamt der Stadt, dem Leiterin Evelin Blocksdorff großen Dank ausspricht. Das Gebäude selbst ist schon seit über 100 Jahren im Besitz der Stadt. „ Es wird auch seitdem als Kindertagesstätte genutzt. Der Städtische Kindergarten war der erste Kindergarten in Roth, Generationen von Bürgern haben hier ihre Kindheit verbracht“, so Ralph Edelhäußer. Diese Tradition wird nun fortgeführt, indem das Haus der gfi zur Verfügung gestellt wurde. Am Ende der Begehung stoßen die Vertreter der Stadt mit Evelin Blocksdorff und ihren Mitarbeiterinnen auf eine „hoffentlich erfolgreiche Zukunft“ an.