Umgehung Sindersdorf/Meckenhausen: Ortssprecher drängt auf Umsetzung

18.10.2017, 15:35 Uhr

Werner Brandl kritisierte, dass das Thema seit Februar nicht mehr im Stadtrat behandelt worden sei. Bürgermeister Markus Mahl erklärte, dass sehr wohl Untersuchungen laufen würden; allerdings bräuchten diese ihre Zeit. Nicht zuletzt, weil zwei Trassenverläufe (Nord/Süd, Anmerkung der Redaktion) zu prüfen seien. Mittlerweile liege das artenschutzrechtliche Gutachten vor, das keine Einwendungen gegen das Projekt beinhalte.

"Null-Variante" als Hürde

Allerdings baut sich mittlerweile eine neue Hürde auf: die sogenannte "Null-Variante". Soll heißen: Zum Verfahren gehört auch, zu prüfen, ob die bestehende Staatsstraße so ertüchtigt werden könnte, dass sie dieselbe Funktion wie eine Umgehung erfülle. Diese Möglichkeit müsse auf jeden Fall geprüft werden, betonte Geschäftsstellenleiter Herbert Walter gestern bei einem Pressetermin. Damit sei man auch bei gerichtlichen Verfahren auf der sicheren Seite. Bei derartigen Groß-Projekten komme es öfters vor, dass Anlieger den Rechtsweg einschlagen.

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"Eventuell" könne es Probleme mit dem Grunderwerb geben. Die Stadt werde in dieser Hinsicht keine exorbitanten Preise zahlen. Nicht zuletzt, weil man dann nicht in Genuss von Fördermitteln kommen würde, betonte Walter. Einziger Ausweg aus so einer Misere sei eine Flurbereinigung, wo man dann Grundstücke heraustauschen könnte.

Das ginge aber natürlich nicht über die Köpfe der betroffenen Landwirte hinweg. Herbert Walter hofft, dass man schon in der Novembersitzung des Hilpoltsteiner Stadtrats den "ersten Stand der Verhandlungen vorstellen" kann.

Mit dem Thema "Raserei" brachte Werner Brandl in der Bürgerversammlung einen Dauerbrenner ins Spiel. Mittlerweile würden diesbezüglich nur noch Geschwindigkeitsmessungen infrage kommen. Ein zweiter Fahrbahnteiler am Ortsende Richtung Meckenhausen sei an den erfolglosen Grundstücksverhandlungen gescheitert. So könnte man beispielsweise die kommunalen Verkehrsüberwacher von der Wach- und Schließgesellschaft mit Geschwindigkeitsmessungen beauftragen.

Die Polizei sei mit dem Lasermessgerät auch regelmäßig in Sindersdorf, betonte Mahl. Auch das sich im Besitz der Stadt befindliche Messgerät könnte man dort aufstellen. Dieses Instrument zeige die Geschwindigkeit an, ohne dass der Fahrer mit Konsequenzen rechnen müsse.

Wo kann man bauen?

Wie es denn um Bauland in Sinddersdorf bestellt sei, wollte Ortssprecher Brandl wissen. Wo könnte man überhaupt bauen? Auf einer Fläche gegenüber der Tankstelle sei geeignetes Bauland, erwiderte Mahl. Aber auch hier sei man auf die Grundstücksbesitzer und deren Bereitschaft, zu verkaufen, angewiesen.

Der Sindersdorfer Dorfweiher, dem im Ort eine große Bedeutung zugewiesen ist, ist derzeit nicht verpachtet. Nicht zuletzt, weil es immer wieder Probleme mit dem Zulauf gebe, der im Zuge der Bauarbeiten für die ICE-Strecke Nürnberg – Ingolstadt geändert wurde. Die Stadt würde sich um die Verpachtung jeweils nur für ein Jahr kümmern, sicherte Bürgermeister Mahl zu. Sollte die Süd-Trasse gebaut werden, müssten sich die Sindersdorfer von ihrem Weiher verabschieden. Oder zumindest von einem Teil von ihm.