Den Spaß am Bewegen fördern

7.11.2011, 10:22 Uhr

Was ist ein Slalom? Timo schaut zunächst ein wenig verständnislos auf die sechs einzelnen Zeitungsblätter, die Dominik Pompe in regelmäßigen Abständen vor ihm ausgelegt hat. „Einmal links und einmal rechts herum“, erklärt Pompe. Doch Timo läuft geradeaus über die Zeitungsblätter hinweg, kehrt um und übergibt seinen Ball, der den Staffelstab symbolisiert, an den nächsten.

Vorschulkinder lernen aber schnell. Kaum hat das erste Mädchen den Slalomparcours richtig umrundet, wissen auch die anderen, was Sache ist. „Noch einmal“, fordern sie von Dominik Pompe. Der lässt sich nicht lange bitten.

Der 18-jährige Rednitzhembacher absolviert derzeit ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ). Er tut dies über die „Bayerische Sportjugend“ (bsj) beim heimischen SV Rednitzhembach und sieht dies als Vorbereitung auf Studium und Beruf. Denn Pompe, der im Frühjahr dieses Jahres sein Abitur am WEG in Schwabach gebaut hat, will einmal Sportlehrer werden.

Wie es ist, mit Kindern umzugehen, kann Pompe schon einmal einüben. Die oben beschriebene Trainingsstunde im katholischen Kindergarten Rednitzhembach ist nur ein kleiner Teil seines 38,5 Stunden umfassenden Wochenprogramms. Der 18-Jährige ist auch regelmäßig im evangelischen Kindergarten und im Awo-Kindergarten zu Gast. Er trainiert und coacht die E-1- und die E-3-Junioren-Fußballer der „Hembis“ und führt seit kurzem zwei Arbeitskreise Basketball in der Grund- und Mittelschule. Freitags leitet er die Kraft- und Ausdauerübungen der Wettkampfturnerinnen. Und wenn dann noch Zeit ist, bringt er die „think-red“-Internetseite der Juniorenfußballer auf den neuesten Stand.

Neue Herausforderungen

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Fast stündlich steht Pompe vor neuen Herausforderungen. Basketball ist ganz neu in Rednitzhembach. Bei den Turnerinnen geht es hin und wieder schon in Richtung Leistungssport. Bei den E-Junioren-Kickern werden die Fußball-Grundlagen gelegt. Und bei den Vorschulkindern im Kindergarten will Pompe einfach „den Spaß an der Bewegung fördern“. Das sei dringend nötig: „Denn wenn ich eine Umfrage mache, was die Kids am liebsten machen, dann sagt die Hälfte Fernsehen oder Computerspiele.“

In der Spiel- und Sportstunde im Turnraum gibt der 18-Jährige ganz schön Gas. Es wird gerannt und gefangen, geworfen und gedribbelt auf Teufel komm’ raus. Pompe lässt die Fünfjährigen mit den Füßen und Zehen eine Zeitungsseite zusammen- und wieder auseinanderfalten und später durch Reifen springen. Einmal pro Woche ist er in jedem Kindergarten zu Gast. Und schon jetzt verspricht er für jede neue Übungseinheit neue Spiele und neue Übungen.

Kinderpflegerin Sabine Schmidt, die die Sportstunde verfolgt, ist schon jetzt begeistert: „In unserem Kindergartenalltag ist das für die Kinder ein richtiges Highlight.“ Möglicherweise haben aber nicht nur die Kinder etwas von der neuen Sportstunde. Möglicherweise profitiert mittelfristig auch der SV Rednitzhembach. In Form von neuen Mitgliedern. Eine typische Win-Win-Situation.