Eissegeln: Auf drei scharfen Kufen auf dem Altmühlsee

25.2.2015, 09:21 Uhr

„Das Eis ist etwa zehn Zentimeter dick, das trägt schon“, erläutert Dieter Blank vom Yachtclub Ansbach-Gunzenhausen, der seit vielen Jahren diesen Wintersport betreibt. Er hat ebenso wie drei Niederländer seinen DN-Schlitten aufgebaut und erklärt, wie man ihn fährt. Dabei zeigt er die beiden an der Jacke befestigten Spitzen, mit denen man sich bei einem Einbruch aus dem Wasser ziehen kann: „Wenn man einbricht, kommt man nur mit diesem Hilfsmittel wieder auf die Eisfläche zurück, mit den Fingernägeln geht das nicht!“ erläutert Dieter Blank.

Die Konstruktion des DN-Schlittens geht auf einen Wettbewerb der „Detroit News“ aus den 1930er Jahren zurück. Dieser Schlittentyp ist der einzige, der mit etwa 2000 Stück in einer größeren Serie existiert und neben dem Herkunftsland in den USA auch in Mittel- und Nordeuropa sowie in Russland für Wettkämpfe verwendet wird. Die Eisyacht kann auf dem Autodach transportiert werden. Reparaturen sind für den Hobby-Bastler problemlos möglich, auch wenn heute die Masten und die Kufenhalterungen aus Carbon sind. Für die heimischen Eissegler besteht beim Cat-Stadl in Muhr am See eine Service-Station, wo auch die Kufen geschliffen werden können.

Sofern weiterhin Nachtfrost herrscht und die Sonne tagsüber nicht zu sehr auf die Eisfläche scheint, ist das Eissegeln auf dem Altmühlsee als einziges derzeit nutzbares deutsches Revier noch einige Tage möglich.

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