Fasching: Schwabanesen krönen neues Prinzenpaar

14.1.2019, 05:58 Uhr

Der Rainermarsch gilt durch seinen Bezug zu Salzburg als zweite Hymne des österreichischen Bundeslands. Prinzessin Nadine, die Zweite, hatte ihn sich gewünscht. Schließlich stammen die Vorfahren ihres Vaters aus Salzburg. Benannt ist der Marsch nach Erzherzog Rainer, dessen Infanterieregiment er musikalisch repräsentierte.

Doch gemeinsam mit Prinz Christian, dem Zweiten, musste Nadine keinen militärischen Zwang ausüben. Ganz freiwillig überreichte Oberbürgermeister Matthias Thürauf den närrischen Regenten den Stadtschlüssel, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass er nicht für die Stadtkasse passe. Den Witz, sie sei ohnehin leer, könne man heute nämlich nicht mehr machen, erklärte er. "Sie ist gut gefüllt mit 50 Millionen Euro."

Zuvor hatte Hofmarschall Frank Schmidt gewissermaßen als Zeremonienmeister agiert. Per Säbel erhob er das mit großer weißer Narrenkappe und glänzendem Diadem ausgestattete Prinzenpaar in den karnevalistischen Adelsstand. Ein Riesenerlebnis für die beiden. Schließlich gehören sie bereits von Kindesbeinen an zu den Schwabanesen. "Es ist ein Traum für uns", sagen beide.

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Ein Traum für die zahlreichen Faschingsfreunde im Markgrafensaal war das Programm des offiziellen Auftakts der fünften Jahreszeit. Er begann mit einem nicht völlig korrekten Flashmob. Denn der Begriff bezeichnet eigentlich einen kurzen, spontanen Menschenauflauf, bei dem sich die Teilnehmer nicht kennen und ungewöhnliche Dinge tun. Da die Gruppe aus allen Tänzerinnen und Tänzern der Schwabanesen bestand, kannten sich die Akteure freilich, die zunächst inmitten des Saals und am Ende komplett auf der Bühne ein farbiges Riesenballett in vielen unterschiedlichen Outfits bildeten. Ein grandioser Einstieg, der nicht zu viel versprach.

Die Schwabanesen präsentierten nicht nur sämtliche karnevalistischen Eigengewächse. Alle Garden und fünf Tanzmariechen, die Bambini sowie das Männerballett gaben sich die Ehre. Die Schwabacher Karnevalisten hatten auch auf Verstärkung aus dem gesamten Freistaat gesetzt, die sich zum erste Mal die Ehre in Schwabach gab. Ines Procter aus Würzburg schrubbte als verpeilte Putze die Bühne und manche Glatze im Publikum. Thomas Väth präsentierte sich als unterfränkischer Weinkenner mit Gitarre.

Daphne de Luxe, die aus der TV-Show "Ladies Night" bekannte XL-Barbie der weiblichen Comedians aus Kronach, brachte Pointen "in Hülle und Fülle". Ein besonderes Spektakel bot der Schautanz der Augsburger Faschingsgesellschaft "Hollaria". Unter dem Motto "Gala der Musketiere" bot die Truppe mit entsprechenden Kostümen sensationelle Hebefiguren bis unters Dach des Markgrafensaals.

Als alte Bekannte gaben auch die Allersberger Flecklashexen ihre Visitenkarte ab. Spektakuläre Sprünge und temporeicher Tanz zeichnen die Männertruppe ebenso aus wie die markanten Kostüme. Ein gigantischer Faschingsauftakt der Schwabanesen.