Ganz hoch hinauf

30.7.2012, 08:11 Uhr

Julian Feith ist bei der samstäglichen Turm-Tour einer der ersten Kletterer. Für den Jugendleiter des Deutschen Alpenvereins Schwabach ist es keine wirkliche Herausforderung, sich von Schwabachs Wahrzeichen abzuseilen. Es ist für ihn sogar schon das dritte Mal — aber noch längst keine Routine. „Das ist ein tolles Gefühl“, sagt er, als er zwischen Rathaus und Kirche sicher landet. Den ganzen Nachmittag über bot der DAV dieses besonders Erlebnis. Und viele mutige Bürgerfestbesucher nahmen es gerne an. Selbstverständlich waren alle so gesichert, dass keine Gefahr drohte. Und doch: Über die Brüstung zu klettern und sich herunter zu lassen, forderte durchaus Überwindung.

Das spektakuläre Angebot für Schwindelfreie war ein Punkt im wiederum überaus üppigen Programm des Bürgerfestes. Bereits zum 35. Mal wurde es gefeiert. „Erfunden“ wurde das liebste Fest der Schwabacher, um die Fertigstellung der Fußgängerzone gebührend zu feiern. Da der Abschluss der Arbeiten damals in die kalte Jahreszeit fiel, entschloss man sich, im Sommer darauf erstmals all die Möglichkeiten zu nützen, die die „gute Stube“ im Herzen der Innenstadt zu bieten hat: Podium für ein Fest zu sein, das sich wohltuend abhebt von reinen Bier-und-Bratwurst-Festen. Dafür sorgt die an-spruchsvolle Vielfalt.

Sorgsam zusammengestellt wird der Bürgerfest-Ablauf traditionell vom Verkehrsverein. Hartmut Hetzelein und Rudi Nobis haben es geschafft, heuer zu stattlichen 120 Programmpunkten einzuladen. Damit die Auftritte reibungslos klappen, wurden sie am langen Feier-Wochenende von Franz Müller, Klaus Huber und Altoberbürgermeister Hartwig Reimann in bewährter Weise unterstützt. Das Quintett durfte sich nicht nur über den immensen Zuspruch freuen, den die Großveranstaltung gefunden hat. sondern darf sich auch sicher sein, dass die vielen Tausend Festgäste ihm für das ehrenamtliche Engagement dankbar sind.

Der Ruf, den das Schwabacher Bürgerfest genießt, wirkt mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die Planer müssen sich nicht ausschließlich darauf konzentrieren, Gruppen für einen Auftritt zu gewinnen. Vielmehr gibt es auch spontane Anfragen, ob man Schwabachs Drei-Tage-Feier bereichern dürfe. Die Nürnberger „Shanty-Piraten“ beispielsweise, die am Sonntag Mittag im Hof der Fürstenherberge musikalisch ihr „Seemannsgarn“ gesponnen haben, hatten von sich aus eine Anfrage gestartet. Und revanchierten sich prompt für ihren Auftritt mit einem speziellen Lied-Refrain: „Wo die Leut‘ so nett sind - und so aufmerksam - ja, da ist mein Schwabach - da bin ich daham“.

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