Lena Kühlewind gewinnt LesArt-Nachwuchspreis in Schwabach

8.11.2015, 11:50 Uhr

"Eine echte Auseinandersetzung mit dem Thema", fand Weigand, die in Lenas Kurzgeschichte mit dem Titel "Der Weg in meine ganz eigene Fantasiewelt" eine "ganz besondere Arbeit ohne Klischees und mit guten Ideen" sah. © Robert Schmitt

"Es ist eine echte Auseinandersetzung mit dem Thema", fand Weigand, die in Lenas Kurzgeschichte mit dem Titel "Der Weg in meine ganz eigene Fantasiewelt" eine "besondere Arbeit ohne Klischees und mit guten Ideen" sah. "Es ist eine Hymne auf die Vielfalt des Lebens, die die Frage nach dem Wert des Lebens stellt und ein hohes Lied auf die Phantasie singt", fasste Weigand die Punkte zusammen, die die Jury überzeugt haben. Ferner lobte sie den Mut Kühlewinds ihre Geschichte für den Lesevortrag im Bürgerhaus zu "kürzen und anzupassen". Damit habe sie einen packenden Spannungsbogen geschaffen, war Weigand überzeugt. Den Kunstgriff einer Rahmenhandlung hob sie ebenfalls hervor. In Kühlewinds Erzählung wandelt eine junge Frau durch eine Fantasiewelt, in der Menschen Flügel haben und sich als großes Ganzes verstehen. Bei einem Wasserfall kann sie das Spiegelbild ihres Charakters betrachten. Dabei erkennt sie Details ihres inneren Ichs.

Platz zwei ging an die 21-jährige Doris Steiner aus Schwabach. Die 17-jährige Dana Murlowsky aus Rednitzhembach belegte Platz drei. Den Publikumspreis teilten sich die 17-jährige Aijsha Müller aus Schwabach und die 14-jährige Vanessa Brändel aus Rednitzhembach. Erstaunlich war, dass zwei der fünf Texte sich mit dem Thema "Flüchtlinge" beschäftigten. Doris Steiner wandelt in "Alles nur ein Traum" durch eine Stadt. Sie trifft auf zerstörte Flüchtlingsunterkünfte und träumt von Neonazis, die beim Wiederaufbau helfen. Aijsha Müller schilderte die "Geschichte zweier Völker". Dorfbewohner brennen unter Führung ihres Schmieds das Camp Vertriebener ab. Alle sterben bis auf einen. Mit ihm verlässt die Tochter des Schmieds ihr Vaterhaus und beginnt ein neues Leben. Aijsha kennt Flucht und Integration aus der eigenen Familie. Ihr Vater stammt aus Äthiopien. In Deutschland hat er Asyl erhalten.

Naturschutz und Fantasie

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Zwei der Kurzgeschichten verbanden Fantastisches mit dem Gedanken des Naturschutzes. Dana Murlowsky schilderte das Erweckungserlebnis einer jungen Umweltschützerin. Sie erlebt, wie sich im Zauberwald ein Monarchen-Schmetterling scheinbar auf einem Drachen niederlässt. In Wirklichkeit landet er lediglich auf einem alten Holzstamm, der in den Augen des Kindes aber zum Fabelwesen wird. Der Impuls, dass sie sich zur Kämpferin für das Leben und die Natur entwickelt. Von einer bedrohten Zauberwelt erzählte Vanessa Brendel. "Die Hüterin von Medun" erhält den Auftrag, sich zu den Menschen zu begeben, um mit ihnen einen Pakt über den Erhalt des einzigartigen Sumpfes "Medun" zu schließen.



Insgesamt hatten sich am Wettbewerb 18 Jugendliche  zwischen 14 und 21 Jahren aus Schwabach und Umgebung mit Texten beworben. Sechs davon hatte die Jury für den Vortrag im Bürgerhaus ausgewählt. Der 14-jährige Linus Meyer von der Schwabacher Karl-Dehm-Mittelschule war am Samstag aus persönlichen Gründen verhindert. Schirmherr Bürgermeister Roland Oeser (Grüne) hob das kleine Jubiläum des Text- und Lesewettbewerbs für junge Autoren hervor. "Er gehört zur Künstlertradition Schwabachs", so Oeser. Tradition ist es auch, dass einer der bekanntesten Poetry-Slamer Bayerns den Abend der Preisverleihung moderiert und künstlerisch begleitet. Michael Jakob aus Ansbach schwänzte die Deutsche Poetry-Slam-Meisterschaft in Augsburg, um in Schwabach durch den Abend zu führen. Dabei zeigte er auch Teile seines Repertoires.