Sportler des Jahres V: Andreas Meixner

29.12.2016, 13:32 Uhr

2015 hatte Andreas Meixner mit guten Leistungen überregional auf sich aufmerksam gemacht und damit laut vernehmlich ans Tor zur Nationalmannschaft geklopft. 2016 hat sich der 27-Jährige noch einmal gesteigert. Und siehe da: Das Klopfen wurde erhört. Seit der Deutschen Meisterschaft (Platz sieben) gehört der Elektriker aus dem kleinen Ebenried bei Allersberg zum achtköpfigen Bundeskader. Inzwischen war Meixner schon bei internationalen Wettkämpfen in Tschechien und in der Schweiz im Einsatz. „Wenn man sich mit den Besten der Welt misst, dann gibt einem das neue Motivation“, erzählt er.

Noch nicht alles ausgereizt

Dabei hat der Mann mit der Schnellfeuerpistole gar nicht die besten Rahmenbedingungen. Die meisten seiner Kollegen im Nationalkader sind bei der Bundeswehr oder der Polizei angestellt und haben ganz andere Trainingsmöglichkeiten als der einzige Mittelfranke im Team. Doch Meixner macht manche Nachteile mit Begeisterung für seinen Sport und mit Akribie wett. Im letzten Jahr schoss er bei seinen Schnellfeuereinlagen im Schnitt gut 565 Ringe (von 600 möglichen), es ging aber auch schon rauf bis auf 574 Ringe. Sechs Ringe fehlen ihm damit noch bis zur absoluten Weltspitze. Aber mit 27 Jahren gehört Meixner ja noch zu den Jüngeren in seinem Sport. „Ich glaube, ich habe noch nicht alles ausgereizt“, sagt er über sich selbst.

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Das Schießen mit der Schnellfeuerpistole ist ein faszinierender Sport. Denn viel Zeit zum Zielen bleibt nicht. Erst jeweils acht Sekunden für zwei Fünfer-Serien, dann jeweils sechs Sekunden für die beiden nächsten Serien, dann noch ein bisschen schneller: Binnen vier Sekunden müssen die fünf Schüsse für die nächsten beiden Serien die Waffe verlassen. Danach noch einmal das Gleiche von vorne. „Wenn du da nicht hundertprozentig konzentriert bist, ist der Wettkampf schon verloren“, erklärt er.

Weiter verbessern

Andreas Meixner glaubt, dass er sich 2017 weiter verbessern kann, so wie er das schon 2016 im Vergleich zu 2015 getan hat. Dann könnte er ab 2018 bei den Wettkämpfen mitmischen, bei denen die Plätze für die nächsten Olympischen Spiele 2020 in Tokio ausgeschossen werden. „Olympia ist noch weit weg, aber keine Utopie“, sagt Andreas Meixner.

Bis es soweit ist, ist er in ganz verschiedenen Waffengattungen gefordert. Die (olympische) Schnellfeuerpistole schießt er nur bei großen Ranglistenturnieren und Meisterschaften sowie bei den Kaderlehrgängen, von denen er im nächsten Jahr möglichst viel mitnehmen will.

Im Ligabetrieb bei der SSG Dynamit Fürth (1. Bundesliga) greift er zur Luftpistole, bei den Freunden von der SG Neumarkt ist er mit der Kleinkaliber-Sportpistole an den Ständen. Und für seinen Heimatverein Ebenried, wo er auch der Sportleiter ist, hilft er mit dem Luftgewehr aus.

Zum zweiten Mal nominiert

Dass er nach 2015 in diesem Jahr zum zweiten Mal als „Sportler des Jahres“ nominiert wurde, hat Andreas Meixner nicht ganz so überrascht wie im Vorjahr. „Damals hat es mich ja fast umgehauen“, erinnert er sich. „Doch seitdem bin ich ja auch noch stärker geworden.“

Die Plätze vier und sieben bei der Deutschen Meisterschaft, zwei Bayerische und drei Bezirksmeistertitel sprechen eine deutliche Sprache. Seine Ehrung am 13. Januar in Roth wird er sich selbstverständlich abholen, auch wenn der letztjährige Viertplatzierte ein stressiges Wochenende vor sich hat. Am 14./15. Januar stehen in Fürth nämlich die nächsten Bundesliga-Wettkämpfe auf dem Programm.