Vermisster Partner: Rotherin sucht in der Karibik weiter

11.11.2019, 05:52 Uhr

Er kam dort nie an, bereits seit dem 22. Juni fehlt von ihm und dem Wassergefährt jede Spur. Obwohl Rocco seit fast vier Monaten verschwunden ist, hofft seine Freundin, dass er noch lebt.

Inzwischen ist die 30-Jährige in die Karibik gereist, um Rocco selbst aufzuspüren. Mit einem befreundeten Ortskundigen fuhr sie die komplette Karibikküste Kolumbiens ab und suchte nach Spuren. Außerdem hat die Fränkin Kontakt mit einem ozeanographischen Institut in dem südamerikanischen Land aufgenommen, das die Winde und Wellengänge im Karibischen Meer in dem entsprechenden Zeitraum analysiert und mögliche Fahrtrouten des Bootes simuliert hat. "Alles deutet darauf hin, dass er in Richtung Nicaragua getrieben wurde", sagt Annabel Adler am Telefon. "Dort gehen alle Strömungen hin."

Hunderte unbewohnte Inseln

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Inzwischen ist sie von Kolumbien nach Nicaragua weitergereist und setzt dort die Suche fort, verteilt Flugblätter mit Fotos von Rocco und ihrer Telefonnummer, fragt Fischer in kleinen Dörfern, ob sie etwas gesehen oder gehört haben. Bisher fand sich keine heiße Spur – weder von Rocco noch von dem Trimaran. Allerdings ist die karibische Küstenregion vor Nicaragua mit Hunderten kleinen, überwiegend unbewohnten Inseln extrem unübersichtlich, die großen Entfernungen und wechselhaften Meeresströmungen machen die Suche noch komplizierter.

2017 lernten sich Annabel und Rocco kennen, im Jahr darauf zog sie zu ihm nach Italien. Im Frühjahr dieses Jahres segelte das Paar gemeinsam mit dem Trimaran über den Atlantik in die Karibik. Rocco sei ein äußerst erfahrener Segler und wisse immer genau, was in Notfällen zu tun sei, sagt seine Lebensgefährtin.

Für die Suche nach ihrem Freund opfert die 30-Jährige ihre Ersparnisse und den Erlös aus einer Ausstellung in Bamberg, bei der sie einige ihrer Bilder verkauft hat. Annabel Adler und Roccos Familie sammeln außerdem Spenden, damit die teure und aufwendige Suche nach ihm fortgesetzt werden kann – und wenigstens die quälende Ungewissheit endet.