Auch Raitenbuch hat nun eine Kinderkrippe

21.9.2016, 07:58 Uhr

Beim anschließenden Tag der offenen Tür konnte sich die einheimische Bevölkerung zudem ein Bild von den neugeschaffenen Räumlichkeiten machen. Manuel Westphal, Mitglied des Bayerischen Landtags, betonte, dass es wichtig ist, die jungen Leute durch die richtige Infrastruktur im Ort zu halten. „Dazu gehören aber nicht nur ein schnelles Internet oder gut ausgebaute Straßen, sondern eben auch die umfangreiche Betreuung der Kleinkinder“, sagte der zweifache Familienvater.

Die Geborgenheit und die Sicherheit, die die Familie in den ersten Jahren nach der Geburt gebe, sind seiner Meinung nach auch in den Krippen möglich. Wo früher die Oma aufgepasst hat, kümmern sich jetzt pädagogisch geschulte Erzieherinnen um die Kleinkinder. Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels habe das Bayerische Staatsministerium deshalb ein Krippenförderprogramm aufgelegt. Inzwischen gibt es bayernweit über 1500 Krippen. „Vor einem Jahrzehnt waren es noch unter 300“, wusste Westphal und ergänzte: „Es werden jährlich über 1,5 Milliarden Euro in die Kinderbetreuung investiert.“ Diese staatliche Förderung der Kinderbetreuung setzt sich zum größeren Teil aus Personal- beziehungsweise Betriebskostenzuschüssen und zum kleineren aus Investitions- und Mietkos­tenförderung zusammen.

Die Leute im Ort halten

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Planer Karl Enzenhöfer erläuterte die durchgeführten Maßnahmen und Überlegungen und wies darauf hin, dass bei der Ausschreibung fast durchweg einheimische Handwerker zum Zuge gekommen sind. Der Gemeinde Raitenbuch wurde die Umgestaltung des Altbaus – abhängig von der Investitionsart – mit 70 bis 90 Prozent bezuschusst.

Für Bürgermeister Josef Dengler ist die Krippe „ein weiterer wesentlicher Baustein, um für die Bürgerinnen und Bürger ein attraktives Angebot im Ort“ vorzuhalten. Der Gemeinderat habe damit das getan, was Alt-Bürgermeister Georg Schreiner bereits vor einem Vierteljahrhundert bei der Einweihung des damaligen Neubaus gesagt hat: Man dürfe nicht nur reden, dass die Leute auf dem flachen Land gehalten werden sollen, sondern man müsse auch etwas dafür tun. Pfarrer Stadelmaier wünschte sich die Kinderkrippe als „Ort des friedlichen Spielens“, und verabschiedete sich kurzerhand augenzwinkernd zu einer Taufe: „Wir fangen schon ganz früh mit der Betreuung der Kinder an.“

Leiterin Julia Schraufstetter berichtete derweil, dass in der Krippe derzeit sechs Kinder angemeldet sind, wobei sich drei davon in der Eingewöhnungsphase befinden. Insgesamt bietet die Kinderkrippe in Raitenbuch Platz für zwölf Buben und Mädchen, die von Nadine Ballenberger und Anna-Lena Wöllmer betreut werden. Der Beitrag ist – trotz des doppelten Personaleinsatzes – genauso günstig wie für den Kindergarten.

Mit einem Lied der Kindergartenkinder wurde der offizielle Teil beendet und der Elternbeirat lud zu Kaffee und Kuchen ein. Am Nachmittag besuchten Interessierte aus dem näheren Umkreis den Kindergarten, machten sich ein Bild vom Angebot sowie der Ausstattung und nutzten die Gelegenheit zum Gespräch mit dem pädagogischen Personal.