Bad Aibling kommt zum letzten VfL-Heimmatch des Jahres

8.12.2018, 06:30 Uhr

„Ich hoffe, dass die Fans weiter hinter uns stehen und sich der Situation bewusst sind“, sagt Trainer Stephan Harlander. Er und die anderen VfL-Verantwortlichen bauen auf eine volle Senefelder-Halle – auch weil es für die Treuchtlinger Korbjäger das letzte Heimspiel eines insgesamt erneut sehr erfolgreichen Jahres ist. Und weil es gegen die Oberbayern ein interessantes, aber auch „schwieriges“ (Harlander) Match wird.

Es ist nämlich nicht nur die erste Partie ohne Tim Eisenberger, sondern es geht auch gegen einen Kontrahenten, den man als Tabellenelften leicht unterschätzen kann. Die Bad Aiblinger um die beiden Topscorer Simon Bradaric (17,5 Punkte) und Miodrag Mirceta (16,2) haben drei Siege und acht Niederlagen am Konto und fahren vom Papier eher als Außenseiter nach Treuchtlingen (sechs Siege, fünf Niederlagen). Allerdings treffen sie auf einen VfL, der personell auch durch Verletzungen und Krankheiten geschwächt ist: Robin Seeberger fällt laut Trainer verletzungsbedingt definitiv aus; Florian Beierlein und Simon Geiselsöder sind angeschlagen; Jonathan Schwarz wird nach seiner Grippe noch nicht bei vollen Kräften sein.

„Sensationsspiel“

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All diese Punkte sollen aus Sicht des VfL-Coachs dazu beitragen, dass die Treuchtlinger den Gegner aus dem Voralpenland eben nicht unterschätzen und vielmehr den erhofften Sieg erspielen und erkämpfen. Entsprechendes Selbstvertrauen dürften die Jungs von Trainer Harlander zuletzt trotz der knappen Niederlage am vergangenen Wochenende beim Tabellenführer BG Leitershofen/Stadtbergen getankt haben. Hier hatten die Treuchtlinger lange geführt und muss­ten sich erst am Ende mit 100:102 geschlagen gaben. „Es war ein Sensationsspiel – wahrscheinlich das beste, seit ich beim VfL bin“, befand Stephan Harlander.

Es war allerdings auch das – zumindest vorerst – letzte Match mit Tim Eisenberger als einem der Treuchtlinger Anführer. „Tim hat sechs Jahre lang immer sein Bestes gegeben und zum großen Teil herausragende Leistungen gebracht. Er hat geholfen, den VfL dorthin zu bringen, wo er jetzt steht“, lobt Harlander seinen langjährigen Aufbauspieler, der sich nun in einer höheren Liga – nämlich der 2. Bundesliga Pro – bei der zweiten Mannschaft des Erstligisten s.Oliver Würzburg beweisen will und bereits an diesem Wochenende für die Unterfranken am Ball ist.

Harlander respektiert Eisenbergers Entscheidung und wünscht ihm alles erdenklich Gute. Der Wechsel bestätigt aus Sicht des Trainers auch den „Amateursport in reinster Form, den wir beim VfL betreiben“. Hätte Tim Eisenberger nämlich einen Vertrag gehabt, dann hätte er nicht so einfach mitten in der Saison wechseln können. Beim VfL reiße der Abgang einerseits Löcher, andererseits eröffnen sich dadurch Chancen und Räume für andere Spieler. „Wenn alle gesund sind, haben wir einen 14-Mann-Kader, und es gilt jetzt die knapp 40 Minuten Spiel­zeit von Tim neu zu verteilen“, sagt Stephan Harlander. „Einer unserer Schlüsselspieler ist weg, jetzt können und müssen andere Spieler ihre Stärken zeigen.“

Das ist für den Coach letztlich auch eine „spannende Geschichte“, wie er findet. „Wir werden in der Winterpause einiges umstellen müssen und neue Spielzüge einstudieren“, so Harlander. In der Rückrunde werde man dann sehen, wie die neuen und er­weiterten Rollen der einzelnen Korbjäger aussehen und was sie daraus machen. Für die beiden noch ausstehenden Spiele der Vorrunde – am Samstag daheim gegen Bad Aibling sowie nächsten Samstag auswärts bei Jena II – kann kurzfristig wohl nur wenig greifen. Fest steht für den Coach allerdings schon, dass sich Claudio Huhn, Peter Zeis und Florian Beierlein die Aufgaben im Spielaufbau teilen werden: „So bleiben wir unberechenbar.“

Für Stephan Harlander und Co. kommt es in den nächsten Wochen darauf an, „gut mit der Situation umzugehen“. Dazu gehört für den Coach, der in der Vergangenheit immer wieder Leistungsträger aus diversen Gründen ersetzen musste, auch die Tatsache, dass „alle Spieler im Kader mein volles Vertrauen genießen“.

Und dieser Kader umfasst folgende Akteure: Stefan Schmoll, Claudio Huhn, Peter Zeis, Simon Geiselsöder, Florian Beierlein, Jonathan Schwarz, Kevin Vogt, Jonathan Pospiech, Luca Wörrlein, Yannick Rapke, Tobias Hornn, Moritz Schwarz, Jens Kummer und Robin Seeberger, wobei Letzterer  ge­gen Bad Aibling im Normalfall fehlen wird.