Endlich in der neuen Schule

21.6.2017, 08:38 Uhr

Denn noch bis vor den Ferien war die Schule auf drei Standorte verteilt: Progymnasium, Altbau und im ersten Bauabschnitt des Mittelschul-Neubaus, der mit insgesamt rund 20 Mil­lionen Euro zu Buche schlägt. Schulleiter Markus Scharrer, der seit 2013 Rektor ist und von Anfang an das Projekt begleitetet hat, ist mehr als froh darüber, dass er jetzt wieder alle 63 Lehrer und die mittlerweile 560 Schüler unter einem Dach hat.

Der Schulleiter und seine Schüler, die kräftig vor den Ferien noch mit beim Umzug mithalfen, sind richtig froh über das neue Gebäude, dessen Herzstück die neue, große Aula ist. Die ist mit ihren rund 450 Quadratmetern  in etwa so groß wie die Karmeliter­kirche und kann endlich auch für die Verabschiedung der Schüler genutzt werden. Die Entlassfeier und somit Bewährungsprobe für die Aula ist erstmalig am 20. Juli. Dann wird sich zeigen, wie der lichtdurchflutete Innenhof mit rund 500 Gästen wirkt.

Von der Aula führen Gänge zu den Fachräumen im Erdgeschoss. Im Obergeschoss sind die Klassenzimmer und auch ein Computerraum untergebracht. Die Mittelschule ist das größte städtische Hochbauprojekt in Weißenburg seit dem Bau des Neuen Rathauses in den 1990er-Jahren. Ursprünglich sollten einmal nur rund 460 Schüler unterrichtet werden. Jetzt sind es 100 mehr in insgesamt 26 Klassen.

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Schule genießt guten Ruf

Denn die Mittelschule erfreut sich – auch vor allem wegen des attraktiven Neubaus – Scharrer zufolge einer großen Beliebtheit. Erstmalig wird es ab dem kommenden Schuljahr gleich vier fünfte Klassen geben, erläuterte der Schulleiter bei einem Ortstermin. Das liege zum einen an dem guten Ruf der Schule. Dank des modernen und zweckmäßigen Baus könne man jetzt durchaus mit Stolz sagen: „Hier muss man nicht rein, hier darf man rein.“

Auch Stadtbaumeister Thomas Schwarz, den der Schulneubau seit seinem Amtsantritt in Weißenburg begleitet, ist mit dem Endergebnis zufrieden: „Wir haben aus dem Bestand das Maximale herausgeholt.“ Alle Nutzflächen seien jetzt gefördert. Und zwischen dem ersten und dem zweiten Umzug sind gerade mal zwei Jahre vergangen. „Noch ein paar Restarbeiten, dann ist das große Ganze geschafft.“ So sollen die Außenanlagen ab Mitte des nächsten Monats in Angriff genommen werden. Der Abbruch des alten Schulgebäudes, das jetzt nicht mehr benötigt wird, beginnt bereits in zwei Wochen.

Architektonisch, findet Stadtbaumeister Schwarz, befinde man sich mit dem Mittelschulneubau in der „Bun­desliga“. Das könne man am besten nachvollziehen, wenn man einmal durch die Gänge geht und das Licht- und Raumkonzept auf sich wirken lässt, das auch durch die Blicke ins Grüne und auf die Seeweihermauer beeindruckt.

Auch die Schüler, bestätigt Schulleiter Scharrer, finden ihre neue Schule einfach nur „toll“. Für Stadtbaumeis­ter Schwarz ist das die Bestätigung, dass sich der finanzielle Kraftakt, den die Stadt unternommen hat, auch gelohnt hat: „Mit dem Neubau wurde hier an prominenter Stelle ein Zeichen gesetzt.“

Dort stehen nur noch einige Über­reste des Vorgängerbaus, der im März 1953 eingeweiht wurde und damals ebenfalls als Vorzeigeprojekt galt.
Im Lauf der Zeit allerdings gab es immer mehr Probleme – vor allem wegen der unzureichenden Gründung auf schwierigem Untergrund. Zuletzt war die Schule in einem äußerst schlechten Zustand. So konnten in den vergangenen sechs Jahren sämtliche Fachräume, wie zum Beispiel für den Werkunterricht, überhaupt nicht mehr genutzt werden.

Schon bald nach dem Amtsantritt von Oberbürgermeister Jürgen Schröppel gab es 2008 eine Besich­tigung mit dem Lehrerkollegium, bei der die gravierenden Baumängel angesprochen wurden. Nach einer darauffolgenden Begehung durch den Stadtrat war rasch klar, dass schnell Abhilfe geschaffen werden muss. Im April 2010 wurden schließlich der Neubau und ein Architektenwettbewerb beschlossen, den der Münchner Architekt Jan Spreen gewann. Das Herzstück der zweigeschossigen Anlage ist die große Pausenhalle, von der aus die drei Gebäudeflügel erreicht werden können.

Wichtig waren dem Architekten auch die Lerninseln nach neuesten pädagogischen Konzepten zwischen den Klassenräumen. Diese Bereiche können beispielsweise zu Präsentationen oder Workshops genutzt werden oder auch als Stillarbeitsräume für kleine Gruppen. Die umliegenden Klassenräume erhalten Glaselemente zum Flur, um den Blickkontakt zu den Lerninseln zu ermöglichen. Zudem sind etliche Wände flexibel, sodass die Räume angepasst werden können.

22 Grad Celsius

Auch die Gebäudetechnik ist auf dem neuesten Stand. So wird die Schule über eine Lüftungsanlage und eine Betonkernaktivierung gekühlt und beheizt. Das hat den angenehmen  Effekt, dass in dem Gebäude im Sommer wie Winter angenehme 22 Grad Celsius vorherrschen.

Im bereits ersten Bauabschnitt befinden sich Funktionsräume wie Mensa, Küche und Verwaltung, aber auch Musik-, Informatik-, Werk-, Mehrzweck- und Technikräume. Im zweiten Bauabschnitt entstehen vor allem Klassenzimmer. Für den Schulbau wurden bisher 15,7 Millionen Euro bereitgestellt. Heuer sollen es nochmals 4,1 Millionen Euro sein. Ende des Jahres sollen dann auch alle Restarbeiten erledigt sein.