Freigabe für Dettenheimer Umgebung

29.7.2014, 16:04 Uhr

Der CSU-Politiker war mit der erfreulichen Nachricht sofort an die Öffentlichkeit gegangen. „Da wissen Sie mehr wie wir“, antwortete denn auch Andreas Buchner, für den hiesigen Raum zuständiger Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt Ansbach, auf unsere Anfrage nach dem Eingang der Auernhammerschen Mitteilung. Um gleich aber nachzuschieben: „Das freut uns sehr.“

Dem Bauoberrat zufolge ist es „Ziel, heuer noch mit dem Bau zu beginnen“. Wenn die Baufreigabe in seinem Amt vorliege, gelte es zunächst den europäischen Anzeiger zu informieren, denn das Projekt müsse europaweit ausgeschrieben werden. Außerdem sei eine „umfangreiche Bodendenkmalpflege“ durchzuführen. Für die ist mindestens ein Zeitraum von vier Monaten einzuplanen.

Trotzdem geht Buchner davon aus, dass „im Spätherbst mit der Bautätigkeit noch begonnen werden kann“. Der Auftakt soll mit einem Brückenbauwerk über einen Feldweg südlich von Dettenheim erfolgen. Dort erwartet das Staatliche Bauamt keine denkmalpflegerisch relevanten Funde.  Buchner zufolge laufen bereits auch Vorarbeiten, beispielsweise Kabelbau in Dettenheim.

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Artur Auernhammer war gestern von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt telefonisch über die Baufreigabe informiert worden. Der Bundestagsabgeordnete, der sich in Berlin für die Umgehungsstraße eingesetzt hatte, freute sich über die Nachricht sehr. „Ich bin glücklich, dass unser gemeinsames Werben zu dieser für den Landkreis sehr positiven Entscheidung geführt hat. Dafür möchte ich mich bei unserem Landrat Gerhard Wägemann, beim Bundestagskollegen Josef Göppel, dem Landtagsabgeordneten Manuel Westphal, Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, den Lokalpolitikern und vor allem für den unermüdlichen Einsatz der Dettenheimer Bürgerschaft und den Initiatoren der Bürgerinitiative aus­drücklich bedanken“, sagte Auernhammer im Anschluss an das Telefonat mit Dobrindt.

Er lobte auch Staatssekretärin Dorothee Bär und den Bayerischen In­nenminister Joachim Herrmann für deren Unterstützung, die sie in Briefen immer wieder zum Ausdruck gebracht hätten. Erste Anzeichen, dass die Freigabe bevorsteht, hat es Landrat Gerhard Wägemann zufolge bereits am Wochenende bei der Benefizveranstaltung auf der MS Brombachsee gegeben. Innenminister Herrmann habe das da schon angedeutet. Dass die Sache nun festgezurrt ist, bezeichnete der Landrat, der sich auch seit Jahren für die Umgehung eingesetzt hat, gestern gegenüber unserer Zeitung als „sehr erfreuliche Nachricht“.

„Mit großer Erleichterung und Freude“, hat OB Schröppel (SPD), der gestern von Bundestagsabgeordnetem Göppel informiert wurde, die Nachricht aufgenommen. Es zeige sich, „dass man zum Erfolg kommt, wenn man über Parteigrenzen hinweg zusammenarbeitet“, meinte er.

Artur Auernhammer, der Anfang Juli nochmals zusammen mit dem Dettenheimer Ortssprecher Karl Roth und dem Weißenburger CSU-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Klaus Drotziger im Bundesverkehrsministerium für das Projekt geworben hatte, ist überzeugt, dass durch die Umgehung und die Dorferneuerung „endlich neue Impulse für Dettenheim und die Region gegeben werden“, auch wenn der Bau der Umgehung nun einige Zeit in Anspruch nehmen werde.

Seit mindestens 20 Jahren hoffen die Bürger von Dettenheim auf die Umgehung. Die Bundesstraße 2 durchschneidet ihren Ort förmlich. Rund 20 000 Fahrzeuge rollen täglich durch das Dorf. An eine ansprechende Ortsgestaltung ist nicht zu denken. Schwere Unfälle, sogar tödliche, gab es schon. Und fast genau so lange wie die Dettenheimer hofften, wurden sie von Behörden und Politik vertröstet. Die Bürger ertrugen es – nach außen meist mit großer Geduld. Doch in jüngster Zeit schlug die Stimmung langsam in Wut um. Denn der entsprechende Planfeststellungsbeschluss existiert schon lange, für den Bau fehlte nur noch das grüne Licht aus Berlin.

Etwas Geduld müssen die Dettenheimer und die Nutzer der B 2 aber noch haben. Denn selbst wenn noch in diesem Jahr mit dem Bau der 3,5 Kilometer langen und 8,5 Millionen Euro teure Trasse im Westen des Weißenburger Ortsteils begonnen wird, wird es noch drei Jahre dauern, bis sie fertig ist.