In Schwabing zurück in die Erfolgsspur?

11.2.2017, 06:00 Uhr

„Bei diesem Programm kannst Du schnell weg sein“, sagt Trainer Stephan Harlander auch mit Blick auf die letztwöchige, hauchdünne 81:82-Heimniederlage gegen Rosenheim. Dadurch ist Coburg (15 Siege/zwei Nie­derlagen) alleiniger Spitzenreiter der 1. Basketball-Regionalliga Südost vor dem VfL (14/3) und ist aktuell im Vorteil. Dieser Situation müssen die Treuchtlinger Korbjäger um Kapitän (und Abteilungsleiter) Stefan Schmoll sich nun stellen und werden sich, so ist der Trainer überzeugt, entschieden dagegen wehren, vorzeitig aus dem Titelrennen zu fliegen.

Grippekranker Trainer

Während die Mannschaft am Abend im Normalfall komplett sein wird, steht hinter dem Coach ein dickes Fragezeichen: Stephan Harlander hat die Grippe erwischt und er musste unter der Woche im Training passen. Ob er sein Team in der Morawitzkyhalle, die in der bayerischen Landeshauptstadt ziemlich genau zwischen der Münchner Freiheit und dem Englischen Garten liegt, coachen kann, wird sich erst kurz­fristig entscheiden. „Ich werde alles dafür tun, dass ich dabei bin. Es muss aber auch Sinn machen und ich darf auch niemanden anstecken“, sagt der Trainer.

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Sollte Harlander wegen seiner Grip­pe absagen müssen, dann wird sich die Mannschaft, angeführt von ihren beiden herausragenden Spielern Stefan Schmoll und Tim Eisenberger, selbst coachen. Für Schmoll ist dabei klar, „dass wir uns keinen weiteren Ausrutscher leisten dürfen“. Wichtig ist aus seiner Sicht, „gut in die Partie reinzukommen und mit Selbstbewusstsein ranzugehen. Dann können wir auch auswärts in Schwabing gewinnen“.

Der Männerturnverein (MTSV) Schwabing steht mit ausgeglichener Bilanz auf Rang acht – „Tendenz nach oben“, findet allerdings Stephan Harlander, zumal die Münchner auch mit den beiden davor platzierten Teams von Oberhaching und Jena II punktgleich sind. Mit Oscar da Silva (17,2 Punkte pro Spiel), Christoph Würmseher (13,0), William McDonald (12,7) und Salman Manzur (11,9) haben die Schwabinger vier Akteure in ihren Reihen, die im Schnitt zweistellig treffen. Da Silva gilt als eines der Top­talente in Deutschland und wird ab Sommer als Student an die Stanford University nach Amerika gehen. Er ist zudem der beste Shotblocker der 1. Regio und war bei der U18-Europameisterschaft der dominierende Spieler. Im Hinspiel machte der 18-Jährige in Treuchtlingen 16 Punkte, konnte allerdings nicht verhindern, dass die VfL-Baskets mit 74:64 gewannen.

Auch den Namen McDonald haben sich die Gäste gut gemerkt, denn er spielte in der Vorrunde noch in Vils­biburg und legte im Hinspiel gegen  Treuchtlingen 26 Punkte auf. Alles zusammengenommen steht für Harlander fest: „Das wird wieder eine schwere Partie, aber leichte Gegner gibt es in dieser Liga nicht.“ Und so sieht der Coach auch dieses Spiel abseits des momentanen „Hypes“ um die mögliche Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB. „Du kannst in Schwabing gewinnen. Dort zu verlieren, wäre allerdings auch die normalste Sache“, so Harlander.

„Alle zusammenreißen“

Interessant wird sein, wie die VfL-Korbjäger mit dem Druck umgehen: Wollen sie im Titelrennen bleiben, müssen sie in Schwabing gewinnen. Unter diesem Aspekt will sich Kapitän Schmoll auch nicht mehr mit
der Rosenheim-Niederlage aufhalten: „Das ist passiert, wir sollten aber nicht lange drüber nachdenken, sondern müssen uns vielmehr alle zusammenreißen“, findet der Topscorer (Schnitt 21,7 Punkte) und zeigt sich froh, dass am Mittwoch fast in vollständiger Besetzung trainiert werden konnte.

Im Normalfall müssten auch in Schwabing alle Mann an Bord sein – einzige Ausnahme ist womöglich der Trainer. Das heißt: Claudio Huhn steht diesmal zur Verfügung, und Jonas Rauch müsste es nach überstandener Grippe wieder packen. Beide wurden im Übrigen vorigen Samstag schmerzlich vermisst.

Der VfL-Kader: Stefan Schmoll, Tim Eisenberger, Florian Beierlein, Simon Geiselsöder, Arne Stecher (er ist am Mittwoch 25 Jahre alt geworden), Claudio Huhn, Jonathan Schwarz, Jonas Rauch, Kevin Vogt, Nico Jahnel, Alexandros Mavropoulos und Tobias Heinz.