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Zweiter Skatepark für Herzogenaurach?
30.11.2021, 09:09 Uhr"Outdoor-Angebote für Jugendliche kann es gar nicht genug geben" ist Grünen-Stadträtin Retta Müller-Schimmel überzeugt. Und hat mit dieser Meinung ausnahmsweise die überwiegende Mehrheit der Herzogenauracher Stadtratsmitglieder hinter sich. Die Idee eines zweiten Skateparks hat Charme. Zudem könnte das Projekt zwar nicht zeitnah, aber doch in nicht allzu ferner Zukunft umgesetzt werden.
Aufstellung beantragt
Auslöser war ein Antrag der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zusammen mit den Stadträten Michael Dassler (FDP) und Nicolai Schaufler (Die Partei). Titel: "Erweiterung der Skate-Möglichkeiten" in Herzogenaurach. Darin wird angeregt, die fertig designte Skateanlage, die der Stadt 2019 von einem ortsansässigen Sportartikel-Unternehmen gespendet worden war, in absehbarer Zeit aufzustellen.
Einzelteile sind eingelagert
Die Beton-Einzelteile, die zusammen eine komplette Bahn-Anlage bilden, sind momentan noch auf einem stadteigenen Grundstück sicher gelagert. Die Idee ist, diese Anlage separat aufzubauen, weil die Einzelteile so gestaltet sind, dass sie nicht an den bestehenden Skatepark an der Nutzung angeschlossen werden können, wie Bürgermeister German Hacker (SPD) in der Sitzung betonte. Auch in Wohngebietsnähe will man die Anlage nicht aufbauen, "weil Skater einfach laut sind", stellt Hacker fest.
Fläche an der Eichenmühlgasse
Eine Fläche für den neuen Skatepark könnte sich in der Eichenmühlgasse bieten. Infrage käme die Schotterfläche, auf der bis vor einiger Zeit noch die Containerunterkunft für Asylbewerber stand. Dass das Jugendhaus rabatz und die Stadtjugendkapelle sich in unmittelbarer Nähe befinden, sah die Mehrheit im Stadtrat sogar als Standortvorteil an. CSU-Fraktionsvorsitzender Walter Drebinger bat dennoch darum, abzuklären, ob der alles andere als leise Betrieb einer Skatebahn mit den Proben der SJK kollidieren könnte - Ärger soll bei dem Projekt im Vorhinein vermieden werden.
Vorplanung aktuell "nicht leistbar"
Verfrühter Skate-Euphorie erteilte Hacker allerdings eine Abfuhr: Die alles andere als triviale Vorplanung sei von der Verwaltung "derzeit nicht leistbar", betonte der Bürgermeister. Er rechnet mit mindestens einem Jahr Vorlauf, ehe sich in Sachen neuem Skatepark etwas tue. Zumal die An- und Einbindung der Anlage in bestehende Strukturen ebenfalls gewährleistet sein soll, etwa ein Anschluss an den bestehenden Rad- und Fußweg entlang der Aurach. Nicolai Schaufler bat sich außerdem einen Wasseranschluss aus. German Hacker warnte allerdings, dass ein solcher angesichts der relativ komplizierten Hygieneverordnungen, die hierzulande gelten, eine aufwendige und teure Angelegenheit werden könnte.
Bessere Toilettensituation
Vorhandenes zu verbessern, steht hinter einem weiteren Ansinnen der oben genannten Antragsteller: Die Toilettensituation beim bestehenden Skatepark an der Nutzung soll verbessert werden, außerdem wäre ein Lager-Container aus Sicht der Antragsteller wünschenswert. Peter Simon (Bündnis 90/Die Grünen) stellte in diesem Zusammenhang klar, dass man um das Abkommen der Stadt mit dem benachbarten Kaninchenzuchtverein weiß, der seine Toiletten für Skater geöffnet hat und dafür Mietzahlungen seitens der Kommune erhält. Auszuweiten sind laut Simon aber die Öffnungszeiten. Derzeit wird von 8 bis 12 und von 15 bis 20 Uhr aufgesperrt. Wünschenswert aus Sicht der Skater sei zum Einen ein Entfall der "Mittagspause", aber auch eine Ausweitung bis auf 22 Uhr, sofern dies personell leistbar sei.
Praktikabler Kompromiss
German Hacker hält eine Schlusszeit von 21 Uhr ("in den hellen Monaten") für einen praktikablen Kompromiss. Hier sei es sinnvoll, wenn der Verein "Skate Initiative Herzogenaurach" sich direkt mit den Kaninchenzüchtern einige. Nicht ganz so leicht ist die Containerfrage zu beantworten. Einerseits seien die Preise für Container in jüngster Vergangenheit "durch die Decke gegangen", so Hacker. Andererseits sei die Aufstellung eines Containers auch mit personellen Fragen verknüpft. Es könne nicht erwartet werden, dass eine städtische Kraft "Samstagabend um 21.30 Uhr den Schließdienst übernimmt", so Hacker.
Konstruktive Lösungen gefragt
Holger Auernheimer (SPD) warnte, dass solche Container stets Vandalen und auch Diebe anziehen würden und dass es nicht ratsam sei, allzu wertvolle Gegenstände hier aufzubewahren. Auch als Schlechtwetter-Unterstand, so waren sich die Ratsmitglieder einig, tauge so ein Container eher schlecht. Im Grundsatz ist man sich dennoch einig, weiter nach konstruktiven Lösungen zu suchen. Dies sei schon im Sinne der Jugendarbeit notwendig.