Kommt auch als Plug-in-Hybrid 
 

Peugeot 308 SW: Kombi mit großer Klappe

15.7.2021, 19:55 Uhr

Der Kombi ist eine Karosserieform, der das SUV den Garaus zu machen droht. Sagt man, und tatsächlich wenden sich Kunden mit Platzbedarf zunehmend vom klassischen Lastenträger ab und dem Soft-Offroader zu.

Am Ende ist der Kombi deswegen aber noch lange nicht. Auch Peugeot legt von der Neuauflage seines Kompakten 308 wieder eine entsprechende Variante auf. Aus gutem Grund: Beim Vorgänger hat sie in Deutschland den überwiegenden Teil der Verkäufe getragen. Warum, wird beim Blick hinter die Heckklappe des stattliche 4,64 Meter langen SW klar: Üppige 608 bis 1634 Liter Stauraum tun sich auf, es gibt einen doppelten Gepäckraumboden, die Lehnen der dreigeteilten Rücksitzbank lassen sich vom Heck aus umklappen, was dann eine praktisch ebene Ladefläche ergibt. Und nicht zuletzt wird das Frachtgut über eine so unschlagbar niedrige Ladekante gewuppt, wie sie kein SUV bieten kann.

60 Kilometer Elektro-Reichweite

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Die Antriebspalette umfasst zunächst einen 1,2-l-Dreizylinder-Benziner in den Ausbaustufen 81 kW/110 PS oder 96 kW/130 PS. Dazu, ja, gibt es auch noch einen 1,5-l-Vierzylinder-Diesel, er leistet ebenfalls 96 kW/130 PS. Obendrein stellt Peugeot gleich zwei Plug-in-Hybride bereit, einen mit 132 kW/180 PS Systemleistung, einen weiteren mit 162 kW/225 PS. Die elektrische Reichweite beträgt rund 60 Kilometer; geladen wird einphasig und bis 3,7 kW, optional bis 7,4 kW. Des Platzbedarfs der 12,4-kWh-Batterie wegen verringert sich beim PHEV der Laderaum allerdings um 60 Liter auf 548 bis 1574 Liter.

Wie der 308 Fünftürer positioniert auch der SW den Fahrer/die Fahrerin vor dem markentypischen i-Cockpit mit dem charakteristisch kleinen Lenkrad, hinter dem sich ein digitales und auf Wunsch in 3D-Optik gestaltetes Fahrerdisplay auftut, daneben residiert ein 10-Zoll-Touchscreen. Mit der Bedienbarkeit haben wir stets etwas gehadert; jetzt konstatieren wir eine deutliche Verbesserung. Sie fängt schon damit an, dass die unschöne Gebissleiste der „Toggle Switches“ – der Kippschalterchen also – teilweise berührungssensitiven Tastern gewichen ist, die Peugeot „i-Toggles“ nennt und die nicht nur wesentlich stilvoller aussehen, sondern auch größer ausfallen und sich individuell mit verschiedenen Funktionen belegen lassen. Das oben und unten abgeflachte Volant ist daumengriffgünstig mit Bedienelementen bestückt; zudem lässt sich das Infotainment jetzt so logisch wie ein Smartphone handhaben, mit digitalem Blättern durch die Kacheln also, mit Wischen, Sliden und Touchen. Nicht zuletzt sitzt man jetzt bequemer und besser, das Dilemma, entweder das Lenkrad auf den Knien zu haben oder einen teilweise verdeckten Blick auf die Instrumentierung hinnehmen zu müssen, ist passé.

Komfortabel abgestimmt

Wir konnten bereits eine erste Ausfahrt mit dem 308 SW unternehmen, anders als auf unseren Fotos hat er sich dabei noch in ein Tarnkleid gehüllt, die interessierte Frage nach der Identität des Fahrzeugs mit dem abgeklebten Löwen-Logo, die uns von einer Gruppe französischer Wohnmobilreisender gestellt wurde, hatte somit ihre Berechtigung. Ein Toyota vielleicht? Nein, der neue Peugeot 308 SW, produziert ganz in der Nähe, in Mulhouse, ein heimisches Produkt also, aha! Gleichzeitig zwar noch ein Vorserienfahrzeug, das aber dennoch durch souveränes Fahrverhalten überzeugen konnte, komfortabel abgestimmt und gleichzeitig darauf bedacht, seinem Piloten/seiner Pilotin ein spaßiges Momentum sportlicher Fahrfreude zu vermitteln, in besonderem Maße trifft das aufs Modell im GT-Pack-Trimm zu.

Wie die kommende Neuauflage des Opel Astra und des DS4 baut der Peugeot 308 auf der EMP2-Plattform des Stellantis-Konzerns auf. Als Fünftürer kommt er im Oktober in den Handel, die Preise beginnen bei 23.200 Euro. Der SW folgt im Januar, ähnelt die Preispolitik der des Vorgängers, ist mit etwa 1000 Euro Aufgeld zu rechnen.

Peugeot 308 SW im Überblick:

Wann er kommt: Bestellbar ab Oktober, erste Auslieferungen ab Januar 2022

Wen er ins Visier nimmt: VW Golf Variant, Opel Astra Sports Tourer, Ford Focus Turnier, Kia Ceed Sportswagon, Hyundai i30 Kombi etc.

Was ihn antreibt: 1,2-l-Dreizylinder-Benziner mit 81 kW/110 PS oder 96 kW/130 PS, 1,5-l-Vierzylinder-Diesel mit 96 kW/130 PS, Plug-in-Hybrid mit 132 kW/180 PS oder 162 kW/225 PS Systemleistung

Was er kostet: Noch nicht bekannt, vermutlich ab ca. 24.000 Euro