Keramik von Weltrang

20.10.2020, 11:27 Uhr

Das Besondere an der Spezialisierung des Kunstmuseum Erlangen auf regionale Kunst ist es, immer wieder zu entdecken, wie viele Künstler mit überregionaler, ja sogar internationaler Strahlkraft es in der Region zu entdecken gibt. Die Keramikwerkstatt von Elly und Wilhelm Kuch, deren Lebenswerk eine Ausstellung vom 11. Oktober bis zum 22. November würdigt, zählt dazu.

Die Werkstatt der Kuchs war wortwörtlich und im übertragenen Sinne Drehscheibe für Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt, die sich zum Arbeiten und zum künstlerischen Austausch ausgerechnet im fränkischen Burgthann trafen. Wilhelm Kuch (*1925) und Elly Kuch (1929 – 2008) zählten über Jahrzehnte zu den wichtigsten Repräsentanten der Keramik-Szene nicht nur in Deutschland: Sie erhielten internationale Preise wie den Premio Faenza und ihre Objekte wurden überall auf der Welt in Ausstellungen gezeigt.

Diesem herausragenden Künstlerehepaar widmet das Kunstmuseum Erlangen anlässlich des 95. Geburtstages von Wilhelm Kuch eine Ausstellung, die das Schaffen der Kuchs von Gebrauchs- und Baukeramik bis hin zu außergewöhnlichen Gefäßen und Objekten abbildet.

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Das Paar begriff sich als Einheit: Oft schuf Elly die Form und Wilhelm entwickelte die Gestaltung der Oberfläche. Die Gefäßformen sind mal klassisch, mal fantasievoll experimentell. Die Glasur wirkt immer mit der Form zusammen: Sie umspielen diese mit fließenden, glänzenden Farbverläufen oder kreieren mit geometrischen oder feingliedrigen Zeichnungen ein Spannungsfeld auf der Oberfläche. Eine Vorliebe hatten beide für experimentelle Gestaltungsformen. Ihre metallisch schwarz schimmernden keramischen Objekte zeigen phantasievolle, Landschaften oder reliefhafte Oberflächen. Nur noch wenig bekannt ist die für den öffentlichen Raum geschaffene Baukeramik der 1950er bis 1970er Jahre. Auch sie wird in Form fotografischer Dokumentationen in der Ausstellung gezeigt.